Ausstellungseröffnung von “Der Weg der Sinti und Roma” an der Hochschule in Darmstadt

Am 31.05. eröff­ne­te der Hes­si­sche Lan­des­ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma in Koope­ra­ti­on mit dem Fach­be­reich “Sozia­le Arbeit” der Hoch­schu­le Darm­stadt nach lan­ger Pla­nung die mobi­le Aus­stel­lung “Der Weg der Sin­ti und Roma”.

Die Aus­stel­lung hat­te bereits 2020 an der Hoch­schu­le in Darm­stadt aus­ge­stellt wer­den sol­len. Doch durch die Coro­na-Pan­de­mie und ande­re Unweg­sam­kei­ten muss­te die Eröff­nung ver­scho­ben wer­den. Umso mehr freu­te es alle Betei­lig­ten, dass die Aus­stel­lung “Der Weg der Sin­ti und Roma” nicht zuletzt wegen des gro­ßen Enga­ge­ments von Prof. Dr. Julika Bür­gin nun für die kom­men­den sechs Wochen an der Hoch­schu­le zu sehen sein wird.

Noch vor der offie­zi­el­len Eröff­nung führ­te Dr. Katha­ri­na Rhein, wis­sen­schaf­li­che Mit­ar­bei­te­rin beim Hes­si­schen Lan­des­ver­band, in einer exklu­si­ven Pres­se­füh­rung die Vertreter*innen von loka­len und über­re­gio­na­len Zei­tun­gen durch die Aus­stel­lung. Anschlie­ßend eröff­ne­ten Prof. Dr. Chris­ti­an Brütt, Dekan des Fach­be­reichs Sozia­le Arbeit, Prof. Dr. Nico­le Saen­ger, Vize-Prä­si­den­tin der Hoch­schu­le Darm­stadt, Rinal­do Strauß, stell­ver­tre­ten­der Geschäfts­füh­rer des Hes­si­schen Lan­des­ver­bands Deut­scher Sin­ti und Roma und Prof. Dr. Julika Bür­gin mit kur­zen Gruß­wor­ten die Aus­stel­lung.
Die Anwe­sen­den konn­ten direkt im Anschluss durch die Aus­stel­lung gehen und sich dabei ent­we­der von den Mit­ar­bei­ten­den des Lan­des­ver­bands oder anhand der Audio­gui­des zur Aus­stel­lung lei­ten lassen. 

Für den Zeit­raum, in dem die Aus­stel­lung an der Hoch­schu­le zu sehen ist, hat Frau Bür­gin ein abwechs­lungs­rei­ches Begleit­pro­gramm erar­bei­tet, wel­ches ver­schie­de­ne Vor­trä­ge und Exkur­sio­nen beinhal­tet. Das Begleit­pro­gramm star­te­te jedoch direkt am Tag der Eröff­nung mit einer Film­vor­füh­rung des Doku­men­tar­films von “Der lan­ge Weg der Sin­ti und Roma” von Adri­an Oeser der 2022 mit dem Men­schen­rechts­preis aus­ge­zeich­net wur­de. Die­ser run­de­te die gelun­ge­ne Eröff­nung ab. 

Über die Eröff­nung berich­te­te die Frank­fur­ter Rund­schau, das Darm­städ­ter Echo sowie das Maga­zin für ange­wand­te Wis­sen­schaft und Kunst.

Multiplikator*innen Fortbildung zu “Antiziganismus in Alltag und Beruf” für das AdiNet Rhein-Main

Am 11. Mai fand im Rah­men der Aus­stel­lung der mobi­len Aus­stel­lung “Der Weg der Sin­ti und Roma” im Amt für mul­ti­kul­tu­rel­le Ange­le­gen­hei­ten eine Fort­bil­dung für das Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­netz­werk Rhein-Main in den Räu­men des Stadt­RAUMs in Frank­furt statt.

In der Fort­bil­dung zum The­ma “Anti­zi­ga­nis­mus in All­tag und Beruf” konn­ten Mit­glie­der des Adi­Net Rhein-Main und alle Inter­es­sier­ten sich grund­le­gen­de Kennt­nis­se zur Dis­kri­mi­nie­rungs­form Anti­zi­ga­nis­mus aneig­nen. Ange­rei­chert wur­de die Fort­bil­dung durch einen Vor­trag von Rinal­do Strauß, stell­ver­tre­ten­der Geschäfts­füh­rer der Hes­si­schen Lan­des­ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma. Zudem gab es die Mög­lich­keit in inter­ak­ti­ven Metho­den die eige­nen Vor­stel­lun­gen auf den Prüf­stand zu stel­len und mit ande­ren in der Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­ar­beit Täti­gen dar­über in den Aus­tausch zu gehen. Beson­ders wich­tig war dabei die Arbeit mit Fall­bei­spie­len aus der täg­li­chen Arbeit sowie der Aus­tausch über Unter­stüt­zung von Betrof­fe­nen von Antiziganismus. 

Die Fort­bil­dung konn­te in einem schö­nen Rah­men inmit­ten der Auf­stel­ler­ta­feln der mobi­len Aus­stel­lung statt­fin­den. Dies reg­te eini­ge Teil­neh­men­de dazu an, nach der Fort­bil­dung noch für die öffent­li­che Füh­rung durch die Aus­stel­lung zu blei­ben, die von Rinal­do Strauß und Ali­ce Reitz durch­ge­führt wurde.

Fortbildung bei Spiegelbild Wiesbaden

Am 20. April war der Hes­si­sche Lan­des­ver­band bei Spie­gel­bild — Poli­ti­sche Bil­dung aus Wies­ba­den für eine Fort­bil­dung zum The­ma “Anti­zi­ga­nis­mus in der Bil­duns­ar­beit the­ma­ti­sie­ren” zu Gast. Die Kolleg*innen von Spie­gel­bild Wies­ba­den arbei­ten vor­al­lem zu den The­men Anti­se­mi­tis­mus und Sexis­mus. Ver­schie­de­ne Dis­kri­mi­nier­unf­s­for­men tre­ten im All­tag aber oft­mals in ver­schränk­ter Form auf. Daher fokus­sier­te sich der Work­shop inhalt­lich auf die Beson­der­hei­ten und Spe­zi­fi­ka von Anti­zi­ga­nis­mus und des­sen Abgren­zung zu Ras­sis­mus und Anti­se­mi­tis­mus. Dar­über hin­aus erar­bei­te­te sich die Grup­pe gemein­sam mit den bei­den Mit­ar­bei­te­rin­nen des Hes­si­schen Lan­des­ver­band; Katha­ri­na Rhein und Ali­ce Reitz, wie und wann Ant­zi­ga­nis­mus ent­stan­den ist und wel­che gän­gi­gen anti­zi­ga­ni­ti­schen Bil­der uns täg­lich begegnen. 

Es ent­stan­den span­nen­de und ange­reg­te Dis­kus­sio­nen und es gab viel posi­ti­ves Feed­back. Katha­ri­na Rhein und Ali­ce Reitz freu­ten sich über die Zusam­men­ar­beit und dar­über, mit ande­ren Expert*innen in der Bil­dungs­ar­beit einen Work­shop zum The­men­kom­plex Anti­zi­ga­nis­mus durch­füh­ren zu können. 

Veranstaltungsreihe im Rahmen der Ausstellung “Der Weg der Sinti und Roma” im Amt für multikulturelle Angelegenheiten endet

Die mobi­le Aus­stel­lung des Hes­si­schen Lan­des­ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma “Der Weg der Sin­ti und Roma” war für die letz­ten 12 Wochen im Amt für mul­ti­kul­tu­rel­le Ange­le­gen­hei­ten im Frank­fur­ter Stadt­Raum zu sehen.

Als Koope­ra­ti­ons­part­ner stand dem Hes­si­schen Lan­des­ver­band das Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­netzt­werk Rhein-Main mit gro­ßem Enga­ge­ment unter­stüt­zend zur Sei­te und ermög­lich­te es ver­schie­de­nen Grup­pen wie Schul­klas­sen, Pro­jekt­grup­pen, Mit­ar­bei­ten­den der Wohn­raum­hil­fe und Grup­pen des För­der­ver­ein Roma e.V. sowie inter­es­sier­ten Ein­zel­per­so­nen an einer der zahl­rei­chen Füh­run­gen durch die Aus­stel­lung teil­zu­neh­men.
Ins­ge­samt konn­ten so cir­ca 250 Per­so­nen einen Ein­blick in die Ent­ste­hungs­ge­schich­te des Anti­zi­ga­nis­mus und deren Fort­wir­ken bis heu­te ver­mit­telt wer­den. Wir freu­en uns über das rege Inter­es­se und den Austausch. 

Stadtrundgang zur Verfolgungsgeschichte der Sinti in Wiesbaden am 27. April in Kooperation mit dem AdiNet Rhein-Main

Am 27. April 2023 ver­sam­mel­te sich um 16.00 Uhr eine klei­ne Grup­pe Inter­es­sier­ter am Kul­tur­haus in Wies­ba­den für einen Stadt­rund­gang. Zum Rund­gang ein­ge­la­den hat­te der Hes­si­sche Lan­des­ver­band in Koope­ra­ti­on mit dem Anti­dis­kri­mi­nie­rungnetz­werks Rhein-Main.

Der Stadt­rund­gang zur Ver­fol­gungs­ge­schich­te der Sin­ti und Roma in Wies­ba­den wur­de von Max Aigner und Ali­ce Reitz durch­ge­führt und führ­te aus­ge­hend vom Kur­haus zu ver­schie­de­nen Orten der Ver­fol­gung. In der zwei­stün­di­gen Füh­rung wur­de die Geschich­te der Sin­ti in Wies­ba­den seit Beginn des 20. Jahr­hun­derts, deren sys­te­ma­ti­sche Ver­fol­gung im Natio­nal­so­zia­lis­mus und die Nach­kriegs­zeit beleuch­tet. Dabei wur­de auch die Rol­le ver­schie­de­ner Wies­ba­de­ner Insti­tu­tio­nen bei der Ver­fol­gung deutlich.

Der Rund­gang kann auch indi­vi­du­ell anhand der SiRo-App des Hes­si­schen Lan­des­ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma abge­lau­fen wer­den. Die App wird ste­tig um wei­te­re hes­si­sche Städ­te erwei­tert. Schau­en Sie ger­ne mal rein: siro-hessen.app

Gedenken an die Deportation der Sintifamilien aus Dreihausen vor 80. Jahren

Eine beson­de­re Gedenk­ver­an­stal­tung fand am Frei­tag, den 24.03.23 in Drei­hau­sen statt. Die Schüler*innen der Abschluss­klas­sen der Gesamt­schu­le Ebs­dor­fer­grund-Drei­hau­sen gestal­ten seit vie­len Jah­ren ein Geden­ken in Erin­ne­rung an die 18 Sin­ti, die aus Drei­hau­sen nach Ausch­witz ver­schleppt wur­den. Anläss­lich des 80. Jah­res­ta­ges der März­de­por­ta­tio­nen orga­ni­sier­ten die Schüler*innen aus Drei­hau­sen ein Geden­ken mit Vor­trä­gen von Schüler*innen, musi­ka­li­schen Bei­trä­gen und einer Rede von Fati­ma Stieb für den Hes­si­schen Lan­des­ver­band. Im Anschluss schmück­ten die 50 Teil­neh­men­den das Denk­mal mit Teelichtern. 

Gedenkveranstaltungen anlässlich des 80. Jahrestages der Deportation von Sinti in Fulda, Hanau und Marburg vor 80. Jahren

Am Vor­tag, Mitt­woch, den 22.03. fand in Ful­da ein Schwei­ge­marsch zu Ehren und in Erin­ne­rung an die Opfer der Depor­ta­ti­on statt. Cir­ca 40 Men­schen lie­fen schwei­gend von der Bus­eck­str. 4 zum Bahn­hof in Ful­da um an die Depor­ta­ti­on der Ful­da­er Sin­ti vor 80 Jah­ren zu erinnern. 

In der Bus­eck­str. 4 lag vor 80 Jah­ren der Holz­gar­ten des Städ­ti­schen Kran­ken­hau­ses. Hier wur­den die 118 Sin­ti und Roma aus Ful­da vor ihrer Depor­ta­ti­on gefan­gen gehal­ten. Dann wur­den sie am 23.03.1943 zum Bahn­hof in Ful­da getrie­ben und gewalt­sam in Güter­wag­gons gepfercht. Von dort fuhr der Zug nach Auschwitz. 

Die Schüler*innen der Pro­jekt­grup­pe „Jüdi­sches Leben in Ful­da“ tru­gen auf ihrem Schwei­ge­marsch Schil­der mit den Namen der ver­schlepp­ten Men­schen. “Eine sehr gelun­ge­ne Gedenk­ver­an­stal­tung.” , resü­miert Fati­ma Stieb, die für den Hes­si­schen Lan­des­ver­band eine Gedenk­re­de hielt. “Die Namen zu nen­nen bedeu­tet auch den Opfern  ihre Mensch­lich­keit zurück zu geben und ihnen einen Raum in unse­ren Gedan­ken ein­zu­räu­men.

Wir dan­ken allen, die gekom­men sind und die­ses trau­ri­ge Jubi­lä­um mit­ge­stal­tet haben.

Einen Bericht über den Schwei­ge­marsch fin­den Sie in den Ost­hes­sen News: https://osthessen-news.de/n11742904/gedenkmarsch-von-fuldaer-schuelern-fuer-118-deportierte-sinti-und-roma.html 

Am Don­ners­tag, den 23. März folg­te die Gedenk­ver­an­stal­tung in Mar­burg, die im His­to­ri­schen Saal des Rat­hau­ses statt­fand. Ober­bür­ger­meis­ter der Stadt Mar­burg, Tho­mas Spieß hielt eine Gedenk­re­de, wäh­rend das Kin­der- und Jugend­par­la­ment Mar­burgs sicht­lich ergrif­fen Zeitzeug*innenberichte von Mar­bur­ger Büger*innen vor­trug, die 1943 aus ihrer Hei­mat­stadt Mar­burg nach Ausch­witz ver­schleppt wur­den. Die weni­gen Men­schen, die die Ver­nich­tungs­la­ger über­leb­ten und Zeug­nis über ihre Erfah­run­gen ableg­ten waren nur weni­ge der 78 depor­tier­ten Per­so­nen. Vom Hes­si­schen Lan­des­ver­band waren Roma­no und Maria Strauß anwe­send. In ihrer Gedenk­re­de stell­te Maria Strauß den per­sön­li­chen Bezug zur eige­nen Fami­li­en­ge­schich­te her. Zum Abschluss zogen die Anwe­sen­den zum Bau­amt. Dort leg­ten sie einen Kranz nie­der, wäh­rend die Namen der Opfer ver­ler­sen wur­den. Das Sun­ny Franz und Sascha Rein­hardt Duo beglei­te­ten die Ver­an­stal­tung musikalisch. 


Spä­ter am Tag, am Don­ners­tag, 23.03. um 18.30 Uhr fand in Hanau die Gedenk­ver­an­stal­tung am Neu­städ­ter Rat­haus statt. Hier spra­chen der Hanau­er Ober­bür­ger­meis­ter Claus Kamin­sky und Fati­ma Stieb. Anläss­lich des 80. Jah­res­ta­ges der Depor­ta­ti­on der Hanau­er Sin­ti wur­de am Rat­haus eine neue Gedenk­ta­fel mit den Namen der 1943 ver­schlepp­ten Sin­ti ent­hüllt. Musi­ka­lisch beglei­tet wur­de die Ver­an­stal­tung durch June Hei­lig und Ser­gej Hart­mann an Gei­ge und Piano. 

Filmvorführung von “Der lange Weg der Sinti und Roma” bei der Langen Nacht der Menschenrechtsfilmpreise

Ges­tern, am 20. März wur­de der Film “Der lan­ge Weg der Sin­ti und Roma” des Frank­fur­ter Fil­me­ma­cher Adri­an Oeser im Rah­men der Lan­gen Nacht der Men­schen­rechts­film­prei­se gezeigt. In der Evan­ge­li­schen Aka­de­mie in Frank­furt waren sowohl der Fil­me­ma­cher als auch Fati­ma Stieb für den Hess­si­chen Lan­des­ver­band anwe­send, um im Anschluss Fra­gen zu dem mit dem Men­schen­rechts­preis aus­ge­zeich­ne­te Film zu beant­wor­ten und mit dem Publi­kum ins Gespräch zu kommen.

Gedenken an die Deportation der Darmstädter Sinti und Juden am 19. März am Güterbahnhof in Darmstadt

Anläss­lich des 80. Jah­res­tags der Depor­ta­ti­on Darm­städ­ter Sin­ti und des 81. Jah­res­tags der ers­ten Depor­ta­ti­on von Jüdin­nen und Juden aus Darm­stadt lud die Wis­sen­schafts­stadt Darm­stadt, der Hes­si­sche Lan­des­ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma, die Jüdi­sche Gemein­de Darm­stadt und die Initia­ti­ve Gedenk­ort Güter­bahn­hof am ver­gan­ge­nen Sonn­tag zu einem gemein­sa­men Geden­ken in die GALERIE KURZWEIL, am Güter­bahn­hof in Darm­stadt ein. 

Sehr erfreut über die vie­len Men­schen, die anläss­lich des trau­ri­gen Jah­res­ta­ges gekom­men waren, eröff­ne­te Rena­te Dree­sen die Ver­an­stal­tung und beton­te die Soli­da­ri­tät zwi­schen den Opfer­grup­pen der Juden und Jüdin­nen und der der Sin­ti und Roma. Bei­den Grup­pen gemein­sam zu geden­ken, die jeweils vom Güter­bahn­hof ver­schleppt wur­den, sei ein Zei­chen zusam­men­zu­ste­hen im gemein­sa­men Kampf gegen rech­te Het­ze. Es folg­te eine beken­nen­de Rede des schei­den­den Ober­bür­ger­meis­ters Jochen Partsch zur gesamt­ge­sell­schaft­li­chen Ver­ant­wor­tung, dass sich Ver­bre­chen wie die­se nicht wie­der­ho­len. Eine ergrei­fen­de Rede hielt Maria Strauß vom Hes­si­schen Lan­des­ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma, die in ihren Aus­füh­run­gen im Beson­de­ren auf die Völ­ker­mord-Über­le­ben­de Darm­städ­te­rin Alwi­ne Keck ein­ging. Dani­el Neu­mann von der jüdi­schen Gemein­de Darm­stadt the­ma­ti­sier­te das feh­len­de Bewusst­sein und Wis­sen vie­ler Men­schen über die Ver­bre­chen, die vor 80 Jah­ren von der deut­schen Bevöl­ke­rung began­gen oder mit­ge­tra­gen wurden. 

Als beson­de­rer Gast war Dr. Meh­met Dai­ma­gü­ler, Anti­zi­ga­nis­mus­be­auf­trag­ter der Bun­des­re­gie­rung der Ein­la­dung des Bünd­nis­ses gefolgt. Herr Dai­ma­gü­ler bedank­te sich bei den Redner*innen für ihr Enga­ge­ment und ihren Mut ‘unbe­quem zu sein’ und auch die dunk­len Kapi­tel der Geschich­te zu erinnern. 

Musi­ka­lisch beglei­tet und ein­ge­rahmt wur­de das Geden­ken von dem Sun­ny Franz und Sascha Rein­hardt Duo an Vio­li­ne und Gitarre. 

Einen kur­zen Bericht zur Ver­an­stal­tung sen­de­te die Hes­sen­schau: https://www.hessenschau.de/tv-sendung/gedenken-an-deportierte-juden-und-sinti,video-180980.html

Gedenkstunde in Gießen am 16. März

Am 16. März um 17.00 Uhr fand im Rat­haus am Ber­li­ner Platz in Gie­ßen eine Gedenk­stun­de anläss­llich des 80. Jah­res­ta­ges der Depor­ta­ti­on der Gie­ße­ner Sin­ti statt. Der Hes­si­schen Lan­des­ver­band gestal­te­te gemein­sam mit der Stadt Gie­ßen und enger Abspra­che u.A. mit Dezer­nent Fran­ces­co Armann ein gelun­ge­nes Pro­gramm. Der Ober­bür­ger­meis­ter der Stadt Gie­ßen, Frank-Thi­lo Becher eröff­ne­te nach einem musi­ka­li­schen Ein­klang die Gedenk­stun­de mit sei­ner Rede. Rinal­do Strauß, stell­ver­tre­ten­der Geschäfts­füh­rer des Hes­si­schen Lan­des­ver­band erin­ner­te an Anna Mett­bach, eine Über­le­ben­de des Völ­ker­mor­des an den Sin­ti und Roma, die nach 1945 wie­der nach Gie­ßen zurück­kehr­te und anläss­llich der ras­sis­ti­schen Pogro­me der 1990er Jah­re anfing über ihr Leben und Über­le­ben als Ver­folg­te des NS-Regimes zu berich­ten und auf­zu­klä­ren. Im Anschluss stell­ten Stu­die­ren­de der Jus­tus-Lie­big Uni­ver­si­tät Bio­gra­phien der ver­folg­ten Sin­tez­za Anna Mett­bach, Johan­na Klein, Hed­wig Kers­ten und Eli­sa­beth Schil­ling vor. Zum Abschluss gin­gen die Teil­neh­men­den gemein­sam zum Mahn­mal am Ber­li­ner Platz und schmück­ten es mit Blu­men, wäh­rend die Namen der am 16. März 1943 ver­schlepp­ten Sin­ti ver­le­sen wurden. 

v.l.n.r. Rinal­do Strauß, stell­vertr. Geschäfts­füh­rer Hess. Lan­de­ver­band , Nina Heidt-Som­mer Land­tags­ab­ge­ord­ne­te, Frank-Thi­lo Becher Ober­bür­ger­meis­ter, Herr Kirsch und Dezer­nent Fran­ces­co Armann