Vor 75 Jahren, in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wurde das „Zigeunerlager“ im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau liquidiert. 1408 Häftlinge wurden in das KZ Buchenwald verbracht, die im Lager verbliebenen 2897 Frauen, Männer und Kinder wurden in den Gaskammern ermordet. Wer sich im Lager verstecken konnte, wurde von den SS-Wachmannschaften am Morgen des 3. August erschlagen oder erschossen. Insgesamt fielen etwa 500.000 Menschen in Europa dem mörderischen Antiziganismus der Nazis zum Opfer.
Zu diesem traurigen Anlass veranstaltete der Förderverein Roma am 2. August eine Kundgebung vor dem ehemaligen Stadtgesundheitsamt in der Braubachstraße unweit des Römers. Im Stadtgesundheitsamt waren die führenden „NS-Rasseforscher“ Robert Ritter und Eva Justin, deren „Rassegutachten“ den Völkermord an circa 17.000 deutschen Sinti und Roma ermöglicht haben, nach 1945 von der Stadt Frankfurt in leitenden Positionen beschäftigt. Erst das jahrelange Engagement von Selbstorganisationen ermöglichte im Jahr 2000 die Anbringung einer Gedenktafel, die ausschließlich aus Spendengeldern finanziert wurde.
Rinaldo Strauß nahm für den Landesverband an der Kundgebung teil.