Thematische Führung zu Sinti und Roma im Historischen Museum Frankfurt

Am 26. März fand in Koope­ra­ti­on mit dem His­to­ri­schen Muse­um Frank­furt und der Initia­ti­ve Fai­tes vot­re jeu! eine Dia­log­füh­rung durch die Aus­stel­lung „Frank­furt und der NS“ statt.

Im Rah­men der Füh­rung beleuch­te­te Dr. Katha­ri­na Rhein als Mit­ar­bei­te­rin des Lan­des­ver­ban­des ver­schie­de­ne Aspek­te der Ver­fol­gungs­ge­schich­te von Sin­ti und Roma. Nach einem kur­zen Ein­blick über die Geschich­te von Sin­ti und Roma in Frank­furt, für die sich der ers­te urkund­li­che Beleg 1418 fin­det, wur­de neben der Situa­ti­on wäh­rend der NS-Zeit auch über die letz­ten Jah­re der Wei­ma­rer Repu­blik gespro­chen, denn die Stadt Frank­furt hat­te hier eine gewis­se Vor­rei­ter­rol­le hin­sicht­lich dis­kri­mi­nie­ren­der Maß­nah­men und rich­te­te schon 1929 ein soge­nann­tes Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger an der Fried­ber­ger Land­stra­ße ein.

Die sich ab 1933 ver­schär­fen­den Maß­nah­men gegen Sin­ti und Roma wur­den anhand von Bei­spie­len und der Rol­le von Insti­tu­tio­nen, wie der Poli­zei, der Für­sor­ge, der Uni­ver­si­tät oder des Gesund­heits­am­tes beleuch­tet. Wie der Anti­zi­ga­nis­mus und die damit ver­bun­de­nen Maß­nah­men Frank­fur­ter Bürger*innen zu „Zigeu­nern“ mach­ten, wur­de anschau­lich am Bei­spiel der Fami­lie Adler bespro­chen. Immer wie­der ging es auch um die Nach­kriegs­ge­schich­te und die Kon­ti­nui­tä­ten nach 1945 bis hin zur Fra­ge von Erin­ne­rung an die Ver­bre­chen heute.

Durch die auf­ge­schlos­se­ne und inter­es­sier­te Grup­pe von Teil­neh­men­den kam es zu einem Dia­log, der nicht nur die unter­schied­li­chen Betei­lig­ten, die an die­sem Tag durch die Aus­stel­lung führ­ten, ein­schloss. Aus unse­rer Sicht, Dank aller Betei­lig­ten, eine sehr gelun­ge­ne Veranstaltung!

Die Aus­stel­lung ist noch bis April 2023 im His­to­ri­schen Muse­um Frank­furt zu sehen.

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