Pressemitteilung

Van­dal­is­mus auf dem Darm­städter Wald­fried­hof

Zwis­chen dem 22. Sep­tem­ber 2024 und dem 23. Sep­tem­ber 2024 wur­den Gräber, in denen Darm­städter Sin­ti und Reisende bestat­tet sind, von Unbekan­nten zer­stört. Dem Ver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma – Lan­desver­band Hes­sen sind acht ver­wüstete Grab­stellen bekan­nt, darunter Gräber von Über­leben­den des Völk­er­mords und deren Nach­fahren. Der Van­dal­is­mus war weitre­ichend: Grablichter wur­den zer­stört, Blu­men­schmuck wurde auseinan­derg­eris­sen, es wurde auf Blu­men herumge­tram­pelt, Grab­schmuck wie Engel oder Vasen wur­den auseinan­derge­brochen und in einem Fall ein Garten­schlauch zer­schnit­ten.

Mer­a­no Bam­berg­er, ein Enkel von Bestat­teten, die den Völk­er­mord über­lebt haben, beschreibt seine Reak­tion und die Reak­tio­nen weit­er­er Ange­höriger:

„Für uns Ange­hörige sind diese Grab­schän­dun­gen nur schw­er zu ertra­gen. Wir sind in großer Trauer über diese Schädi­gun­gen der Gräber. Dieser Angriff auf die Toten­ruhe ist für uns sehr schw­er­wiegend. Da dieser Vor­fall von Van­dal­is­mus nicht der erste Vor­fall ist, fordern wir als Ange­hörige und Nutzungs­berechtigten eine Videoüberwachung der Grab­stellen.“

Rinal­do Strauß, stel­lvertre­tender Geschäfts­führer des hes­sis­chen Lan­desver­ban­des Deutsch­er Sin­ti und Roma bilanziert:

„Bis­lang ist nicht gek­lärt, ob dieser Van­dal­is­mus antizigan­is­tisch begrün­det ist. Wir hal­ten dies jedoch für sehr wahrschein­lich, denn es wur­den auss­chließlich Grab­stellen von Sin­ti oder Reisenden, die teil­weise öffentlich bekan­nt sind, beschädigt und geschän­det. Die Ver­ro­hung unser­er Gesellschaft macht selb­st vor der Toten­ruhe nicht halt.“

Nach weit­er­er Prü­fung wird die Melde- und Infor­ma­tion­sstelle Antizigan­is­mus Hes­sen (MIA Hes­sen), ein Pro­jekt des hes­sis­chen Lan­desver­ban­des Deutsch­er Sin­ti und Roma diesen Vor­fall als antizigan­is­tis­chen Fall aufnehmen. MIA Hes­sen ord­net Van­dal­is­mus von Gräbern, in denen Über­lebende des Nation­al­sozial­is­mus bestat­tet sind als NS-bezo­ge­nen Antizigan­is­mus ein.

Rinal­do Strauß führt weit­er aus:

„Wir verurteilen jede Form des Antizigan­is­mus aufs Schärf­ste. Wir hal­ten diesen Van­dal­is­mus für einen Angriff auf die Würde der Toten und ihrer Ange­höri­gen. Wir fühlen mit den Ange­höri­gen mit.“

Die Nutzungs­berechtigten wollen den Van­dal­is­mus zur Anzeige brin­gen. Wenn Sie Hin­weise auf die Täter*innen des Van­dal­is­mus haben, melden Sie dies bitte der Polizei.

Für Rück­fra­gen ste­ht Ihnen Rinal­do Strauß zur Ver­fü­gung. Tele­fon­num­mer: 06151 377740, E‑Mail-Adresse: verband@sinti-roma-hessen.de

2. MIA Regionalkonferenz Hessen

Am 12.09.2024 fand die 2. MIA Region­alkon­ferenz Hes­sen im Haus am Dom in Frank­furt statt, die dieses Jahr vom Fördervere­in Roma organ­isiert wurde.

Mehrere Gäste ver­fol­gten ges­pan­nt dem 1. Jahres­bericht. Herr Rinal­do Strauß ‒stel­lv. Geschäfts­führer des Lan­desver­bands Deutsch­er Sin­ti und Roma Hes­sen führte durch den Nach­mit­tag und begann mit ein­er Rede, in der er darauf hin­wies, dass die Melde- und Infor­ma­tion­sstelle Antizigan­is­mus in Hes­sen von großer Bedeu­tung ist.

MIA Hes­sen nahm für das 2023 ins­ge­samt 113 Fälle auf. Die Dunkelz­if­fer wird weit­er höher geschätzt. Staatssekretärin Manuela Strube betonte eben­falls die Notwendigkeit ein­er Meldestelle in Hes­sen. Frank­furts Bürg­er­meis­terin Nargess Eskan­dari-Grün­berg hat in ihrer Rede erwäh­nt, dass eine Gedenk­tafel längst über­fäl­lig ist, um den Sin­ti und Roma in Frank­furt zu gedenken und ver­sprach dies so schnell wie möglich umzuset­zen. Im Anschluss an die Gruß­worte stell­ten die Mitarbeiter*innen von MIA Hes­sen Kat­ja von Auer und Leonie Zan­der den Jahres­bericht vor und beant­worteten Fra­gen. Es fol­gte ein Vor­trag von Eyup Yil­maz, Stadtverord­neter in Frank­furt, zum The­ma Woh­nungsnot in Frank­furt, gefol­gt von ein­er anschließen­den Diskus­sion­srunde. Abschließend fand ein Aus­tausch zum Jahres­bericht statt.

Hier geht es zum Jahres­bericht MIA Hes­sen 2023

Stadtrundgang Hanau 04.09.2024

Am Mittwoch, dem 4. Sep­tem­ber, fand erst­mals ein Stadtrundgang anhand der Siro-App des Hes­sis­chen Lan­desver­ban­des Deutsch­er Sin­ti und Roma statt. Rund 30 Teilnehmer/innen und waren bei diesem Rundgang dabei. Der Lan­desver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma in Hes­sen, arbeit­ete in Koop­er­a­tion mit der Hanauer Bil­dungsstätte Pinot – jüdis­che Bil­dungs­bausteine. Dieser Rundgang wurde von der Hein­rich Böll Stiftung Hes­sen unter­stützt und führte in einem Zeitraum von zwei Stun­den zu ver­schiede­nen Orten in Hanau. Fati­ma Stieb, Mitar­bei­t­erin des Lan­desver­ban­des Deutsch­er Sin­ti und Roma in Hes­sen, eröffnete den Rundgang mit ein­er Begrüßungsrede vor dem Neustädter Rathaus. In ihrer Ansprache the­ma­tisierte sie die Herkun­ft der Sin­ti, deren Namensge­bung sowie die his­torischen Ereignisse, die sich damals im Rathaus Hanau im Kon­text der Ver­fol­gung der Sin­ti abspiel­ten. Nicole und Niko Deeg (Pinot) führten die Gruppe durch die restlichen 7 Sta­tio­nen. Auch per­sön­liche Schick­sale fan­den ihren Platz in diesem Rundgang. Die Sin­ti-Fam­i­lie Delis, die damals in der Ste­in­straße lebte, erlitt ein schw­eres Schick­sal mit ins­ge­samt neun Kindern. Ins­ge­samt stellte dieser Stadtrundgang eine ein­drucksvolle und emo­tionale Reise durch eines der dunkel­sten Kapi­tel der Hanauer Geschichte dar. Viele Teil­nehmer waren sichtlich bewegt von den grausamen Geschicht­en und Schick­salen, die an diesen Orten ihren Ursprung hat­ten.

2. August Gedenkveranstaltung Darmstadt und Auschwitz-Birkenau

Am 2. August jährte sich der 80. europäis­che Gedenk­tag für Sin­ti und Roma die im Holo­caust umgekom­men sind. In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wur­den die let­zten 4.300 Sin­ti und Roma die in Auschwitz-Birke­nau Block B II e waren ver­gast. Ca. 21.000 Sin­ti und Roma wur­den in Auschwitz-Birke­nau ermordet. Ins­ge­samt fie­len 500.000 Sin­ti und Roma dem Völk­er­mord zum Opfer.

In Darm­stadt bei der Gedenkver­anstal­tung Hat Rinal­do Strauß ( Stel­lv. Geschäfts­führer des Ver­ban­des Deutsch­er sin­ti und Roma Lan­desver­band Hes­sen) eine Rede Gehal­ten. Melis­sa Keck hat die Biogra­phie ihrer Ur-Groß­mut­ter vorge­le­sen.

An diesem Tag Gedenken wir allen Sin­ti und Roma die im Nation­al­sozial­is­mus ums Leben gekom­men sind. Gedenkver­anstal­tun­gen gab es in Auschwitz-Birke­nau wie auch in Darm­stadt und in vie­len anderen Städten.

Kleine Gedenkveranstaltung für Sinti und Roma am Krematorium V Auschwitz-Birkenau

Gedenkveranstaltung in Auschwitz-Birkenau

Gedenkveranstaltung in Darmstadt

Gemeinsam gegen Antiziganismus ‑Sinti und Roma klären auf!!

Der Hes­sis­che Lan­desver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma bildet Sin­ti und Roma als Botschaf­terin­nen und Botschafter gegen Antizigan­is­mus aus!!

Vom 04.10 bis 06.10.2024 bietet der Hes­sis­che Lan­desver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma eine Fortbildung/Workshop für Sin­ti und Roma an, die sich empow­ern und gegen Antizigan­is­mus, Hass und Gewalt ein­set­zen wollen.

In ein­er inten­siv­en dre­itägi­gen Schu­lung lernst du Tech­niken der poli­tis­chen Bil­dungsar­beit ken­nen, um Dich gegen Antizigan­is­mus und für die Rechte von Sin­ti und Roma zu engagieren.

Bewirb Dich bis zum 01.09.2024 mit, ein­er kurzen E‑Mail an: bildung@sinti-roma-hessen.de

Wir freuen uns auf euch!!!

Mehr über uns auf sinti-roma-hessen.de

Bei Rück­fra­gen: f.stieb@sinti-roma-hessen.de

Das Pro­jekt wird von der Stiftung Erin­nerung, Ver­ant­wor­tung und Zukun­ft (EVZ) gefördert

Stadtrundgang zu Widerstand und Bürgerrechtsbewegung in Darmstadt

Der Ver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma – Lan­desver­band Hes­sen hat am 11. April und am 16. Mai einen Stadtrundgang zum The­ma „Wider­stand und Bürg­er­recht von Sin­ti und Roma“ durchge­führt. Der Stadtrundgang am 11. April wurde in Koop­er­a­tion mit der Volk­shochschule Darm­stadt durchge­führt, der Stadtrundgang am 16. Mai fand in Koop­er­a­tion mit Vibi! statt. Der Stadtrundgang am 16. Mai fand zum 80. Jahrestag des Auf­s­tandes im soge­nan­nten Zige­unerlager in Auschwitz-Birke­nau statt.

Am 16. Mai 1944 ereignete sich eine große Wider­stand­sak­tion in Auschwitz-Birke­nau. Der Lager­ab­schnitt B II e, in dem Sin­ti und Roma in Auschwitz-Birke­nau gefa­ge­nen gehal­ten wur­den, sollte aufgelöst wer­den, indem alle sich im Lager befind­en­den Per­so­n­en in den Gaskam­mern ermordet wer­den soll­ten. Die dort fest­ge­hal­te­nen Men­schen erfuhren jedoch von diesem mörderischen Plan und bewaffneten sich mit Steinen und Werkzeu­gen und ver­schanzten sich. Auf diese Weise kon­nten sie die Ermor­dung von vie­len tausend Men­schen vor­erst abwen­den.

Die Mitar­bei­t­erin Leonie Zan­der stellte in bei­den Stadtrundgän­gen an unter­schiedlichen Orten in Darm­stadt For­men des Wider­stands von Sin­ti und Roma vor. Dabei wurde auch die Arbeit der Melde- und Infor­ma­tion­sstelle Hes­sen als mögliche Form vorgestellt, um gegen Antizigan­is­mus vorzuge­hen.

Grund­lage des Rundgangs bildet die SiRo-App, eine karten­basierte App. Mit ihr macht der Hes­sis­che Lan­desver­band Orte sicht­bar, an denen Sin­ti und Roma in Hes­sen lebten und wirk­ten. Die App kann online unter siro-hessen.app abgerufen wer­den. Dadurch kann der Rundgang auch indi­vidu­ell abge­laufen wer­den. Neben dem Rundgang zu Wider­stand und Bürg­er­rechte von Sin­ti und Roma gibt es in Darm­stadt drei weit­ere Stadtrundgänge: Darm­stadt im Nation­al­sozial­is­mus und als biografis­che Rundgänge ein Rundgang zu Alwine Keck und ein Rundgang zu Mar­tin Wick.

Neben Rundgän­gen in Darm­stadt gibt es Runds­gänge in Wies­baden, Ful­da, Hanau, Gießen und Mar­burg. Die App wird stetig eweit­ert, sodass weit­ere hes­sis­che Städte fol­gen.

Stadtrundgang anlässlich des 80. Jahrestages des Aufstandes der Sinti und Roma in Auschwitz

Am 16. Mai 1944 ereignete sich eine große Wider­stand­sak­tion in Auschwitz-Birke­nau. Der Lager­ab­schnitt B II e, in dem Sin­ti und Roma in Auschwitz-Birke­nau gefa­ge­nen gehal­ten wur­den, sollte aufgelöst wer­den, indem alle sich im Lager befind­en­den Per­so­n­en in den Gaskam­mern ermordet wer­den soll­ten. Die dort fest­ge­hal­te­nen Men­schen erfuhren jedoch von diesem mörderischen Plan und bewaffneten sich mit Steinen und Werkzeu­gen und ver­schanzten sich. Auf diese Weise kon­nten sie die Ermor­dung von vie­len tausend Men­schen vor­erst abwen­den.

Anlässlich des 80. Jahrestages des Auf­s­tandes in Auschwitz-Birke­nau lädt der Hes­sis­che Lan­desver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma in Koop­er­a­tion mit Vielfalt bildet! der TU Darm­stadt am 16. Mai um 16.00 Uhr zum Rundgang “Wider­stand und Bürg­er­rechts­be­we­gung von Sin­ti und Roma in Darm­stadt” ein.

Kulturabend zu Erzählkunst und Musik der Sinti und Roma am 19. April 2024 in Darmstadt

Das Eber­städter Bünd­nis gegen Antizigan­is­mus blickt auf einen gelun­genen Abend in Darm­stadt- Eber­stadt unter dem Titel „Erzäh­lkun­st und Musik der Sin­ti & Roma — Ein­flüsse auf die europäis­che Kul­tur und Geschichte“ zurück.

Der ein­führende Vor­trag von Rinal­do Strauß beleuchtete die Ein­flüsse der Erzäh­lkun­st und Musik der Sin­ti & Roma auf die europäis­che Kul­tur und Geschichte und zeigt auf, warum die „deutsche Kul­tur“ und die Kul­tur der nationalen Min­der­heit kaum voneinan­der zu tren­nen sind.
Im Anschluss präsen­tierte Die rol­lende Kulisse der Fam­i­lie Grün­holz-Richter das Märchen Der Froschkönig mit ihrem tra­di­tionellen Mar­i­onet­tenthe­aters. Die anwe­senden Kinder, aber auch die erwach­se­nen Gäste, fol­gten ges­pan­nt dem alten Märchen, welch­es durch die live gesproch­enen Stim­men zum Leben erwachte und die ein oder andere Aktu­al­isierung erfuhr. Im Anschluss erzählte Herr Richter-Grün­holz im Gespräch mit dem Mod­er­a­tor Adri­an Oeser über die Tra­di­tion des Mar­i­onet­ten­spie­lens in der Fam­i­lie und die Ver­mit­tlung von Werten durch ihre Erzäh­lkun­st.
Abgerun­det wurde der Abend durch ein Konz­ert des June Heilig Ensem­ble. Die Musik­er präsen­tierten ver­schiedene Gen­res und regten zum Aus­tausch, Tanz und Beisam­men­sein an.

Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) Hessen

MIA ist eine zivilge­sellschaftliche Melde- und Infor­ma­tion­sstelle zum bun­desweit­en Mon­i­tor­ing von Antizigan­is­mus. Mitte 2023 hat MIA Hes­sen seine Arbeit aufgenom­men und ist eine Koop­er­a­tion des Hes­sis­chen Lan­desver­ban­des Deutsch­er Sin­ti und Roma und des Fördervere­in Roma. Gemein­sam engagieren wir uns gegen Antizigan­is­mus, für Sen­si­bil­isierung zum The­ma und für gesellschaftliche Teil­habe. Mit MIA Hes­sen wollen wir antizigan­is­tis­che Vor­fälle, erfassen, doku­men­tieren und auswerten, um Diskri­m­inierung in Hes­sen sicht­bar­er zu machen, um sie wirk­samer zu bekämpfen.
Hier kön­nen Sie Fälle melden.

Gedenkveranstaltungen anlässlich des 81. Jahrestages der Deportationen hessischer Sinti

Im Dezem­ber 1942 erließ Hein­rich Himm­ler den soge­nan­nten Auschwitz-Erlass. In ihm befahl Himm­ler die Depor­ta­tion aller im dama­li­gen Deutschen Reich leben­den Sin­ti und Roma als Zige­uner nach Auschwitz. Vor­ange­gan­gen waren bere­its Jahre der Entrech­tung, der Diskri­m­inierung und Ver­fol­gung, die nun ihren mörderischen Höhep­unkt fand. Der Befehl wurde dann im März 1943 in Hes­sen in die Tat umge­set­zt. In ganz Deutsch­land und so auch in Hes­sen, wur­den Sin­ti und Roma zusam­mengetrieben und über die lokalen Bahn­höfe in Güter­wag­gons gepfer­cht nach Auschwitz ver­schleppt. Alleine in Auschwitz-Birke­nau wur­den über 20.000 Sin­ti und Roma in den Gaskam­mern ermordet.

Die Erin­nerung an den Völk­er­mord, dem über 500.000 Men­schen zum Opfer fie­len, ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des Hes­sichen Lan­desver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma. Zum einen, um der Ermorde­ten zu gedenken und sie nicht zu vergessen. Zum anderen, weil die Beschäf­ti­gung mit der Geschichte eine War­nung für die Zukun­ft ist. Rinal­do Strauß, stel­lvertre­tender Geschäfts­führer Deutsch­er sin­ti und Roma mah­nt: “Nur wenn wir ver­ste­hen, warum so viele begeis­tert den Ver­sprechun­gen und dem Hass der Nation­al­sozial­is­ten zuges­timmt haben, kön­nen wir ver­suchen alles dafür tun, dass dies nicht wieder passiert. Wir kön­nen und müssen aus unser­er Ver­gan­gen­heit ler­nen. Der Blick zurück, zu dem was war, kann rich­tungsweisend dafür sein, was heute zu tun ist.”

In fünf hes­sis­chen Städten und Gemein­den gedacht­en Men­schen in den ver­gan­genen Wochen der entrechteten und ermorde­ten Bürger*innen ihrer Städte mit Kranznieder­legun­gen, Namensle­sun­gen und Schweigeminuten. In Wies­baden fand am 8. März eine zen­trale Gedenkver­anstal­tung der Lan­deshaupt­stadt Wies­baden zusam­men mit dem Hes­sis­chen Lan­desver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma in der Bahn­hof­s­traße am Mah­n­mal für die deportierten und ermorde­ten Sin­ti und Roma statt. In Gießen gedachte die Zivilge­sellschaft am 16. März der Depor­ta­tion von 16 Men­schen aus Gießen mit ein­er Gedenkver­anstal­tung im Rathaus, während bere­its am darauf­fol­gen­den Tag die Gedenkver­anstal­tung in Darm­stadt in Koop­er­a­tion mit der Ini­tia­tive Denkze­ichen Güter­bahn­hof, der Stadt Darm­stadt und der Jüdis­chen Gemeinde Darm­stadt am Güter­bahn­hof stat­tfand. In der Gal­lerie Kurzweil am Güter­bahn­hof waren am Son­ntag mor­gen über 100 Men­schen zum Gedenken zusam­mengekom­men. In Hanau und Mar­burg fan­den Kranznieder­legun­gen am 23. März statt, die von den bei­den mit­tel­großen Städten in Koop­er­a­tion mit dem Lan­desver­band zu Ehren und in Erin­nerung an die deportierten und ermorde­ten Men­schen aus­gerichtet wur­den. Über die Gedenkver­anstal­tung in Mar­burg berichtete die Hes­sen­schau, einen Artikel zur Gedenkver­anstal­tung in Gießen der Gießen­er All­ge­meinen find­en Sie hier.