Am Mittwoch, dem 4. September, fand erstmals ein Stadtrundgang anhand der Siro-App des Hessischen Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma statt. Rund 30 Teilnehmer/innen und waren bei diesem Rundgang dabei. Der Landesverband Deutscher Sinti und Roma in Hessen, arbeitete in Kooperation mit der Hanauer Bildungsstätte Pinot – jüdische Bildungsbausteine. Dieser Rundgang wurde von der Heinrich Böll Stiftung Hessen unterstützt und führte in einem Zeitraum von zwei Stunden zu verschiedenen Orten in Hanau. Fatima Stieb, Mitarbeiterin des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma in Hessen, eröffnete den Rundgang mit einer Begrüßungsrede vor dem Neustädter Rathaus. In ihrer Ansprache thematisierte sie die Herkunft der Sinti, deren Namensgebung sowie die historischen Ereignisse, die sich damals im Rathaus Hanau im Kontext der Verfolgung der Sinti abspielten. Nicole und Niko Deeg (Pinot) führten die Gruppe durch die restlichen 7 Stationen. Auch persönliche Schicksale fanden ihren Platz in diesem Rundgang. Die Sinti-Familie Delis, die damals in der Steinstraße lebte, erlitt ein schweres Schicksal mit insgesamt neun Kindern. Insgesamt stellte dieser Stadtrundgang eine eindrucksvolle und emotionale Reise durch eines der dunkelsten Kapitel der Hanauer Geschichte dar. Viele Teilnehmer waren sichtlich bewegt von den grausamen Geschichten und Schicksalen, die an diesen Orten ihren Ursprung hatten.