20 Jahre Denkzeichen Güterbahnhof

Gedenkver­anstal­tung am 29. Sep­tem­ber zur Erin­nerung an die 1942/43 aus Darm­stadt deportierten Juden und Sin­ti unter Beteili­gung des hes­sis­chen Anti­semitismus­beauf­tragten Uwe Beck­er / Ober­bürg­er­meis­ter Benz: „Erin­nern an die dama­li­gen Ver­brechen und treten unver­min­dert gegen Frem­den­feindlichkeit, Ras­sis­mus, Anti­semitismus und Antizigan­is­mus ein“

Am Son­ntag, 29. Sep­tem­ber, begin­nt um 11 Uhr am Güter­bahn­hof die jährliche Gedenkver­anstal­tung zur Erin­nerung an die Depor­ta­tion der Juden und Sin­ti aus dem ehe­ma­li­gen Volksstaat Hes­sen in den Jahren 1942/43 in die Ver­nich­tungslager. Organ­isiert wird die Ver­anstal­tung von der Ini­tia­tive „Gedenko­rt Güter­bahn­hof“, der Wis­senschaftsstadt Darm­stadt zusam­men mit der Jüdis­chen Gemeinde und dem Lan­desver­band der Sin­ti und Roma in Hes­sen. An der Ver­anstal­tung wird außer­dem Uwe Beck­er, der Anti­semitismus­beauf­tragte des Lan­des in Hes­sen, teil­nehmen und sprechen. Medi­en­vertreterin­nen und ‑vertreter sowie Bürg­erin­nen und Bürg­er sind her­zlich zu der Ver­anstal­tung ein­ge­laden.

„Der Wis­senschaftsstadt Darm­stadt ist es wichtig, nicht nur an die dama­li­gen Ver­brechen zu erin­nern, son­dern auch unver­min­dert gegen Frem­den­feindlichkeit, Ras­sis­mus, Anti­semitismus und Antizigan­is­mus in allen Erschei­n­ungs­for­men einzutreten. Der­ar­tige Ein­stel­lun­gen und Denkweisen haben Ein­gang in die poli­tis­che Auseinan­der­set­zung in den Par­la­menten und auf den Straßen gefun­den, sind in unser­er weltof­fe­nen, tol­er­an­ten und vielfälti­gen Stadt aber fehl am Platze“, so Ober­bürg­er­meis­ter Han­no Benz.

„Vorurteile, Hass und Het­ze gegen Min­der­heit­en sind keine Arte­fak­te ver­gan­gener Jahrhun­derte. Son­dern es sind Phänomene, die immer unge­hin­dert­er, ungeschmink­ter und lauter daherkom­men. Weswe­gen es höch­ste Zeit ist, sich gemein­sam für unsere offene und lib­erale Gesellschaft einzuset­zen“, führt Daniel Neu­mann, der Vor­sitzende der Jüdis­chen Gemein­den in Hes­sen, aus.

„Der Satz ‚Auschwitz darf nie wieder passieren‘ muss auch mit Leben gefüllt wer­den. Wir alle dür­fen nicht wegschauen, wenn wir Unrecht sehen. Lassen Sie uns alle gemein­sam die Brand­mauer gegen Hass sein, die es jet­zt mehr denn je braucht“, so Romano Strauß, Vor­standsmit­glied des Ver­bands Deutsch­er Sin­ti und Roma – Lan­desver­band Hes­sen.

Renate Dreesen von der Ini­tia­tive „Gedenkze­ichen Güter­bahn­hof“ dazu: „Rechte Posi­tio­nen sind bere­its in der Mitte der Gesellschaft ange­langt, was nicht nur die Wahlen in den neuen Bun­deslän­dern deut­lich gezeigt haben. Deshalb ist es wichtig, dass die Akteure der Zivilge­sellschaft die Erin­nerungsar­beit entschlossen weit­er­führen – zunehmend auch ohne die Unter­stützung durch Zeitzeu­gen – und eine offene und tol­er­ante Gesellschaft vertei­digt wird. Erin­nerungsar­beit ist ohne Antifaschis­mus nicht denkbar.“


Für den musikalis­chen Rah­men der Ver­anstal­tung sor­gen Irith Gabriely und Vic­to­ria Blüth­gen.

Das Denkze­ichen wurde von den Kün­stlern Rit­u­la Fränkel und Nick­o­las Mor­ris konzip­iert, zusam­men mit der Ini­tia­tive „Gedenko­rt Güter­bahn­hof“ real­isiert und vor 20 Jahren eingewei­ht. Das Denkze­ichen wurde seit­dem wieder­holt beschädigt, aber es bleibt weit­er an seinem Platz. Weit­ere Infor­ma­tio­nen sind unter www.denkzeichen-gueterbahnhof.de abruf­bar

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