In diesem Monat fanden die Gedenkveranstaltungen für die Märzdeportationen in Hessen statt. Im März 1943 ordnete Heinrich Himmler die Deportation aller im Reich verbliebenen Sinti und Roma, die als “” galten, nach Auschwitz-Birkenau an. Nur etwa 20–30 % der Deportierten kehrten zurück, da die Deportation oft mit der Vernichtung einherging. Die wenigen Überlebenden fanden in der Regel ihren Weg zurück zu ihren Heimatstätten und Gemeinden. Insgesamt wurden ca. 500.000 Sinti und Roma ermordet.Zigeuner
In verschiedenen hessischen Städten wurden Gedenkveranstaltungen organisiert, um der Deportierten zu gedenken. Diese Veranstaltungen fanden in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Städten statt und umfassten unter anderem die Städte Wiesbaden, Darmstadt, Gießen, Marburg und Hanau. Gemeinsam erinnerten wir an die Opfer und setzten ein Zeichen gegen das Vergessen.
Wiesbaden
Am 8. März fand in Wiesbaden eine Gedenkveranstaltung am Mahnmal in der Bahnhofstraße statt. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende hielt eine Rede. Für den Verband Deutscher Sinti und Roma Landesverband Hessen sprach Rinaldo Strauß, der stellvertretende Geschäftsführer. Auch Vertreter der Kirchen hielten eine Ansprache. Musikalisch wurde das Gedenken von June Heilig und Sergej Hartmann begleitet.



Darmstadt
Die Gedenkveranstaltung am 16. März fand am Güterbahnhof statt. Gemeinsam mit der Stadt Darmstadt, dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma, der Jüdischen Gemeinde und der Initiative Denkzeichen Güterbahnhof wurde der deportierten Darmstädter Sinti und Roma sowie Juden gedacht. Oberbürgermeister Hanno Benz sprach für die Stadt Darmstadt. Als Vertreterin des Landesverbandes hielt Maria Strauß eine Rede, und Daniel Neumann gab für die jüdische Gemeinde Darmstadt eine Ansprache. Musik gab es von Martin Landzettel.



Gießen
Am 16. März fand zeitgleich in Gießen eine Gedenkveranstaltung im Rathaus statt, die von Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher eröffnet wurde. Rinaldo Strauß, Stellv. Geschäftsführer Verbands Deutscher Sinti und Roma LV Hessen, hielt eine Gedenkrede. Mehmet Daimagüler, Antiziganismusbeauftragter der Bundesregierung, sprach eine bewegende Ansprache. Im Anschluss daran versammelten sich die Teilnehmer am Mahnmal am Berliner Platz, wo eine Kranzniederlegung stattfand. Während dieser Zeremonie wurden die Namen der Opfer verlesen, was von Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher durchgeführt wurde. Zudem wurde ein Gebet der katholischen und evangelischen Kirche gesprochen. Die musikalische Begleitung wurde von June Heilig an der Violine und seinem Vater Sergej Hartmann am Klavier dargeboten.



Marburg
Am 22. März fand die Gedenkveranstaltung am ehemaligen Landratsamt, dem heutigen Bauamt, in Marburg statt. Oberbürgermeister Dr. Spies hielt eine Rede, in der er auch auf die aktuelle Situation aufmerksam machte. Für den Verband Deutscher Sinti und Roma sprach das Vorstandsmitglied Fatima Stieb. Die Namen aller 78 Marburger, die am 23. März 1943 deportiert wurden, wurden vom Kinder- und Jugendparlament vorgelesen. Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung wurde im Marburger Capitol der Film “Wesley schwimmt” von Adrian Oeser gezeigt.



Hanau
Die Gedenkveranstaltung in Hanau am 23. März am Rathaus wurde durch eine Gedenkrede von Maria Strauß, der Vertreterin des Verbands Deutscher Sinti und Roma Landesverband Hessen, sowie durch eine gemeinsame Kranzniederlegung mit Bürgermeister Maximilian Bieri gestaltet.


