Vorträge des Landesverbandes im Februar

Im Febru­ar 2020 hielt Rinal­do Strauß, stell­ver­tre­ten­der Geschäfts­füh­rer des Lan­des­ver­ban­des, zwei Vor­trä­ge. Am 5. Febru­ar sprach er auf Ein­la­dung des AStA der Uni Frank­furt a. M. zu dem The­ma “Die zwei­te Schuld – zur Kon­ti­nui­tät des Anti­zi­ga­nis­mus nach dem Natio­nal­so­zia­lis­mus” und am 11. Febru­ar war er in Rod­heim v.d.H. auf Ein­la­dung der Grup­pe “Män­ner am Kamin” mit dem The­ma “Wie Zigeu­ner­bil­der und Vor­ur­tei­le einen Völ­ker­mord mög­lich machen können”. 

Die his­to­ri­schen Vor­trä­ge betrach­ten die Ent­wick­lung der Aus­gren­zung von Sin­ti und Roma seit dem 14. Jahr­hun­dert, jedoch zei­gen sie auch die Wider­stän­de ins­be­son­de­re durch die Bür­ger­rechts­be­we­gung seit den 1980er Jahren.

Rinal­do Strauß beton­te in sei­nem Vor­trag in Frank­furt: “Ausch­witz ist für mich nicht nur ein geschicht­li­ches Ereig­nis, son­dern auch die Erin­ne­rung an Ver­wand­te, an engs­te Ange­hö­ri­ge, denen die Nazis ihre Rech­te und ihr Leben genom­men haben. Man muss ver­ste­hen, bezie­hungs­wei­se wis­sen, dass es kei­nen Ange­hö­ri­gen unse­rer Min­der­heit gibt, der nicht vom Völ­ker­mord betrof­fen ist. ”

Die Grund­la­ge die­ses Völ­ker­mor­des waren Vor­ur­tei­le, die seit Jahr­hun­der­ten in der Gesell­schaft wei­ter­ge­ge­ben wur­den und wer­den. Vor­ur­tei­le, die auch nach dem Ende des Natio­nal­so­zia­lis­mus nicht verschwanden. 

Viel­mehr fand sich, so Strauß in sei­nem Vor­trag “Die zwei­te Schuld”, eine “per­so­nel­le Kon­ti­nui­tät” von Ver­ant­wort­li­chen und zusätz­lich wur­de mit gän­gi­gen “Zigeu­ner­bil­dern” nicht gebro­chen. Dies führ­te dazu, dass bis 1982 der Völ­ker­mord an den Sin­ti und Roma nicht offi­zi­ell aner­kannt wur­de. Bei­spiel­haft zeig­te Rinal­do Strauß dies an dem skan­da­lö­sen BGH- Urteil von 1956. Gegen die­ses Unrecht kämpf­te die Bür­ger­rechts­be­we­gung seit den 1980er Jah­ren und hat, wie Rinal­do Strauß in sei­nem Vor­trag zeig­te, seit­her bedeu­ten­de Ver­än­de­run­gen bewirkt.

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