Anlässlich des 80. Jahrestags der Deportation Darmstädter Sinti und des 81. Jahrestags der ersten Deportation von Jüdinnen und Juden aus Darmstadt lud die Wissenschaftsstadt Darmstadt, der Hessische Landesverband Deutscher Sinti und Roma, die Jüdische Gemeinde Darmstadt und die Initiative Gedenkort Güterbahnhof am vergangenen Sonntag zu einem gemeinsamen Gedenken in die GALERIE KURZWEIL, am Güterbahnhof in Darmstadt ein.
Sehr erfreut über die vielen Menschen, die anlässlich des traurigen Jahrestages gekommen waren, eröffnete Renate Dreesen die Veranstaltung und betonte die Solidarität zwischen den Opfergruppen der Juden und Jüdinnen und der der Sinti und Roma. Beiden Gruppen gemeinsam zu gedenken, die jeweils vom Güterbahnhof verschleppt wurden, sei ein Zeichen zusammenzustehen im gemeinsamen Kampf gegen rechte Hetze. Es folgte eine bekennende Rede des scheidenden Oberbürgermeisters Jochen Partsch zur gesamtgesellschaftlichen Verantwortung, dass sich Verbrechen wie diese nicht wiederholen. Eine ergreifende Rede hielt Maria Strauß vom Hessischen Landesverband Deutscher Sinti und Roma, die in ihren Ausführungen im Besonderen auf die Völkermord-Überlebende Darmstädterin Alwine Keck einging. Daniel Neumann von der jüdischen Gemeinde Darmstadt thematisierte das fehlende Bewusstsein und Wissen vieler Menschen über die Verbrechen, die vor 80 Jahren von der deutschen Bevölkerung begangen oder mitgetragen wurden.
Als besonderer Gast war Dr. Mehmet Daimagüler, Antiziganismusbeauftragter der Bundesregierung der Einladung des Bündnisses gefolgt. Herr Daimagüler bedankte sich bei den Redner*innen für ihr Engagement und ihren Mut ‘unbequem zu sein’ und auch die dunklen Kapitel der Geschichte zu erinnern.
Musikalisch begleitet und eingerahmt wurde das Gedenken von dem Sunny Franz und Sascha Reinhardt Duo an Violine und Gitarre.
Einen kurzen Bericht zur Veranstaltung sendete die Hessenschau: https://www.hessenschau.de/tv-sendung/gedenken-an-deportierte-juden-und-sinti,video-180980.html