Anlässlich des internationalen „Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ am 27. Januar fanden in verschiedenen hessischen Städten Gedenkveranstaltungen statt, die an die Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes und die Opfer des Völkermords erinnerten. Auch der Landesverband war auf einigen dieser Gedenkveranstaltungen vertreten.
Bereits am 19. Januar gedachte die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main dem 80. Jahrestags der Befreiung mit einer ganztägigen Gesprächs- und Erinnerungsveranstaltung. Geladen waren hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kirche, Kultur und Stadtgesellschaft, darunter auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Innenministerin Nancy Faeser.

In Darmstadt fand am 27. Januar die offizielle Gedenkveranstaltung der Stadt in der Centralstation statt. Oberbürgermeister Hanno Benz erinnerte an die Darmstädter Jüdinnen und Juden sowie Sinti und Roma, die den Deportationen und dem Völkermord der Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Am Denkzeichen Güterbahnhof wurde außerdem ein Gedenkkranz niedergelegt.
Auf der Gedenkveranstaltung in Kassel fand auf dem Jüdischen Friedhof eine Kranzniederlegung statt. Oberbürgermeister Sven Schoeller gedachte in einem Grußwort den Kassler Jüdinnen und Juden. Mitarbeiterinnen des Stadtarchivs trugen mit Schilderungen der Schicksale jüdischer Familien aus Kassel zum Gedenken bei.
In Bad Arolsen rief Ministerpräsident Boris Rhein bei einer zentralen Gedenkveranstaltung dazu auf, dem Hass gegen Jüdinnen und Juden entschieden zu begegnen. Auch die Hessische Landtagspräsidentin Astrid Wallmann sprach ein Grußwort.

Am Abend veranstaltete der AStA der TU Darmstadt eine Gedenkveranstaltung, an welcher neben Prof. Dr. Alfred Jacoby des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden in Hessen und Prof. Dr. Benjamin Ortmeyer, ehemaliger Leiter der Forschungsstelle NS-Pädagogik der Universität Frankfurt, auch Rinaldo Strauß einen Vortrag zum Thema „“Die zweite Schuld — Zur Kontinuität des Antiziganismus nach dem Nationalsozialismus” hielt. Er sprach über die Geschichte des Antiziganismus und die anhaltende Diskriminierung von Sinti und Roma, die auch nach dem Ende des Nationalsozialismus fortbestand und bis heute in verschiedene gesellschaftliche Bereiche nachwirkt.
