Pressemitteilung zum 27. Januar –Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus


Am 27. Jan­u­ar 2025 jährt sich die Befreiung des Konzen­tra­tions- und Ver­nich­tungslagers Auschwitz zum 80. Mal. An diesem Tag im Jahr 1945 befre­it­en sow­jetis­che Sol­dat­en die über­leben­den Gefan­genen des Ver­nich­tungslagers im von Nazi-Deutsch­land beset­zten Polen. Bis heute ist Auschwitz das Syn­onym für den Völk­er­mord an Mil­lio­nen europäis­ch­er Juden sowie Sin­ti und Roma. Mehr als eine Mil­lion Men­schen wur­den in Auschwitz ermordet, darunter auch viele andere vom NS-Regime ver­fol­gte Grup­pen. Der Lan­desver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma erin­nert heute all diesen Opfern des Nation­al­sozial­is­mus sowie jenen, die Wider­stand gegen diesen leis­teten.

Adam Strauß, Vor­sitzen­der des Lan­desver­bands, macht deut­lich:
„Auschwitz ist für mich mehr als nur Geschichte. Es ist auch eine Erin­nerung an meine Ver­wandten, denen die Nazis ihre Rechte und ihr Leben genom­men haben. Darunter auch meine Groß­mut­ter, Onkels, Tan­ten, Cousins und Cousi­nen.“

Das Konzen­tra­tions- und Ver­nich­tungslager Auschwitz mit seinen ins­ge­samt drei Lager­bere­ichen war das größte und mit dem höch­sten tech­nis­chen Aufwand betriebene Lager des nation­al­sozial­is­tis­chen Regimes. In Auschwitz-Birke­nau bestand von Feb­ru­ar 1943 bis August 1944 das soge­nan­nte „Zige­uner­lager“. Nach Infor­ma­tio­nen der Gedenkstätte Auschwitz star­ben die meis­ten der ca. 23.000 nach Auschwitz deportierten Sin­ti und Roma an Hunger, Krankheit­en, Mis­shand­lun­gen, medi­zinis­chen Exper­i­menten oder in den Gaskam­mern. Ins­ge­samt fie­len ca. 500.000 Sin­ti und Roma dem Rassen­wahn der Nation­al­sozial­is­ten und dem an ihnen sys­tem­a­tisch geplanten Völk­er­mord zum Opfer.
Auf die Frage, warum Gedenken auch nach 80 Jahren noch immer so wichtig ist, antwortet Fati­ma Stieb, Mit­glied des Vor­stands des Ver­bands Deutsch­er Sin­ti und Roma:

„Weil die Gewalt, die Unmen­schlichkeit und die Mil­lio­nen Toten auch heute noch immer wieder miss­braucht, rel­a­tiviert und geleugnet wer­den. Wir schulden den Opfern des Völk­er­mords unser Gedenken.“

Damit spielt Fati­ma Stieb auch auf die immer weit­er zunehmenden Erfolge rechter Parteien in deutschen Par­la­menten an. Auch 80 Jahre nach dem Nation­al­sozial­is­mus sitzt wieder eine Partei im Deutschen Bun­destag, die Ras­sis­mus, Antizigan­is­mus und Anti­semitismus ver­tritt. Daher wollen wir immer wieder gemein­sam erin­nern, um ein Zeichen gegen das Vergessen zu set­zen und damit eine demokratis­che Brand­mauer gegen Faschis­mus und Nation­al­is­mus zu sein.

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