Zusammen mit der Jüdischen Gemeinde und dem Ausländerbeirat war der Hessische Landesverband am 17.09.2020 zu einer Diskussionsrunde mit Polizeianwärter*innen an der Polizeiakademie in Wiesbaden eingeladen. Rinaldo Strauß, stv. Geschäftsführer des Landesverbandes sprach einige einleitende Worte und im Anschluss wurde gemeinsam über unterschiedliche Perspektiven diskutiert.
In seinen einleitenden Worten beleuchtete Rinaldo Strauß das Verhältnis von Polizei und Minderheit historisch und aktuell. Denn die Verfolgungsgeschichte die Sinti und Roma in ihren 600 Jahre alten Geschichte im deutschsprachigen Raum erleiden mussten ist elementar, um diese zu verstehen.
Eine Geschichte in der Polizei, Soziale Arbeit und Ordnungsämter immer wieder eine zentrale Rolle in der Verfolgung und Ermordnung spielten. Dennoch lassen diese Institutionen sich nie unabhängig von den gesellschaftlichen Strukturen sehen. So haben sich seit der Anerkennung des Völkermordes 1980 viele Dinge verbessert. Dennoch beunruhigen Nachrichten von rechten Strukturen in der Polizei und dem Militär, wie in den NSU 2.0 Skandalen und Angehörige unserer Minderheit fühlen sich noch immer oft genug nicht gleichberechtigt behandelt.
“Das ich heute hier sein darf als Vertreter des Hessischen Landesverbandes und als Vertreter der nationalen Minderheit der Sinti und Roma, aber vor allem als Sohn eines Auschwitz überlebenden, ist für mich etwas ganz besonderes. Ich empfinden Veranstaltungen wie diese, als ein sehr wichtiges Zeichen”, betont Rinaldo Strauß. Ein Zeichen für Austausch und Möglichkeiten der Veränderung.