Am 09. Juni 2022 traf sich eine Gruppe Interessierter am Mahnmal für die Verfolgung der Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten, um sich in einem biographischen Stadtrundgang auf die Spuren der Darmstädter Bürgerin Alwine Keck zu begeben.
Eingeladen hatten der Verband Deutscher Sinti und Roma LV Hessen in Kooperation mit „Vielfalt bildet“ der TU Darmstadt sowie der VHS Darmstadt.
Mit viel Detailwissen und unter Einbezug der Teilnehmenden führte die wissenschaftliche Mitarbeiterin des hessischen Landesverbands, Leonie Zander, die Gruppe am Donnerstagnachmittag an die verschiedenen Stationen des Rundgangs. Die biographische Führung orientierte sich an dem gleichnamigen Rundgang zu Alwine Keck, der in der neu entwickelten SiRo-App des hessischen Landesverbands unter siro-hessen.app kostenfrei zugänglich ist. Der Rundgang dauerte 2,5 Stunden und erstreckte sich über knapp fünf Kilometer. Er führte die Teilnehmenden zu sechs Stationen, die im Leben und der Verfolgungsgeschichte von Alwine Keck in Darmstadt relevant waren. Unter Anderem wurden das ehemalige Polizeipräsidium, das ehemalige Arbeitsamt sowie der Darmstädter Güterbahnhof besichtigt, von dem aus Alwine Keck, geb. Adam 1943 zusammen mit ihrer Familie nach Auschwitz Birkenau deportiert wurde. Die Teilnehmenden, die aus Frankfurt, Gießen und Darmstadt zu dem Stadtrundgang gekommen waren, zeigten sich sehr interessiert. Viele Fragen konnten gemeinsam aber auch zwischendurch von einer zur nächsten Station beantwortet werden.
Der Landesverband hat mit der SiRo App und den dazugehörigen geführten Stadtrundgängen ein Bildungsangebot geschaffen, welches interaktiv ist und die Teilnehmenden direkt an die Orte des Geschehens führt. Weitere geführte Stadtrundgänge für Gruppen können bei Interesse beim Landesverband angefragt werden.