Stadtrundgang anlässlich des 80. Jahrestages des Aufstandes der Sinti und Roma in Auschwitz

Stadtrundgang anlässlich des 80. Jahrestages des Aufstandes der Sinti und Roma in Auschwitz

Am 16. Mai 1944 ereignete sich eine große Wider­stand­sak­tion in Auschwitz-Birke­nau. Der Lager­ab­schnitt B II e, in dem Sin­ti und Roma in Auschwitz-Birke­nau gefa­ge­nen gehal­ten wur­den, sollte aufgelöst wer­den, indem alle sich im Lager befind­en­den Per­so­n­en in den Gaskam­mern ermordet wer­den soll­ten. Die dort fest­ge­hal­te­nen Men­schen erfuhren jedoch von diesem mörderischen Plan und bewaffneten sich mit Steinen und Werkzeu­gen und ver­schanzten sich. Auf diese Weise kon­nten sie die Ermor­dung von vie­len tausend Men­schen vor­erst abwen­den.

Anlässlich des 80. Jahrestages des Auf­s­tandes in Auschwitz-Birke­nau lädt der Hes­sis­che Lan­desver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma in Koop­er­a­tion mit Vielfalt bildet! der TU Darm­stadt am 16. Mai um 16.00 Uhr zum Rundgang “Wider­stand und Bürg­er­rechts­be­we­gung von Sin­ti und Roma in Darm­stadt” ein.

Kulturabend zu Erzählkunst und Musik der Sinti und Roma am 19. April 2024 in Darmstadt

Das Eber­städter Bünd­nis gegen Antizigan­is­mus blickt auf einen gelun­genen Abend in Darm­stadt- Eber­stadt unter dem Titel „Erzäh­lkun­st und Musik der Sin­ti & Roma — Ein­flüsse auf die europäis­che Kul­tur und Geschichte“ zurück.

Der ein­führende Vor­trag von Rinal­do Strauß beleuchtete die Ein­flüsse der Erzäh­lkun­st und Musik der Sin­ti & Roma auf die europäis­che Kul­tur und Geschichte und zeigt auf, warum die „deutsche Kul­tur“ und die Kul­tur der nationalen Min­der­heit kaum voneinan­der zu tren­nen sind.
Im Anschluss präsen­tierte Die rol­lende Kulisse der Fam­i­lie Grün­holz-Richter das Märchen Der Froschkönig mit ihrem tra­di­tionellen Mar­i­onet­tenthe­aters. Die anwe­senden Kinder, aber auch die erwach­se­nen Gäste, fol­gten ges­pan­nt dem alten Märchen, welch­es durch die live gesproch­enen Stim­men zum Leben erwachte und die ein oder andere Aktu­al­isierung erfuhr. Im Anschluss erzählte Herr Richter-Grün­holz im Gespräch mit dem Mod­er­a­tor Adri­an Oeser über die Tra­di­tion des Mar­i­onet­ten­spie­lens in der Fam­i­lie und die Ver­mit­tlung von Werten durch ihre Erzäh­lkun­st.
Abgerun­det wurde der Abend durch ein Konz­ert des June Heilig Ensem­ble. Die Musik­er präsen­tierten ver­schiedene Gen­res und regten zum Aus­tausch, Tanz und Beisam­men­sein an.

Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) Hessen

MIA ist eine zivilge­sellschaftliche Melde- und Infor­ma­tion­sstelle zum bun­desweit­en Mon­i­tor­ing von Antizigan­is­mus. Mitte 2023 hat MIA Hes­sen seine Arbeit aufgenom­men und ist eine Koop­er­a­tion des Hes­sis­chen Lan­desver­ban­des Deutsch­er Sin­ti und Roma und des Fördervere­in Roma. Gemein­sam engagieren wir uns gegen Antizigan­is­mus, für Sen­si­bil­isierung zum The­ma und für gesellschaftliche Teil­habe. Mit MIA Hes­sen wollen wir antizigan­is­tis­che Vor­fälle, erfassen, doku­men­tieren und auswerten, um Diskri­m­inierung in Hes­sen sicht­bar­er zu machen, um sie wirk­samer zu bekämpfen.
Hier kön­nen Sie Fälle melden.

Pressemitteilung: Gedenken zum 81. Jahrestag der Deportation der Wiesbadener Sinti

Gemein­same Pressemit­teilung der Stadt Wies­baden und des Hes­sis­chen Lan­desver­ban­des Deutsch­er Sin­ti und Roma

Anlässlich des 81. Jahrestages der Depor­ta­tion der Wies­baden­er Sin­ti nach Auschwitz-Birke­nau am 8. März 1943 ver­anstal­ten der Hes­sis­che Lan­desver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma und die Lan­deshaupt­stadt Wies­baden gemein­sam eine Gedenkstunde am Mah­n­mal in der Bahn­hof­s­traße.

Adam Strauß, Vor­stand des Ver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma, Lan­desver­band Hes­sen und Ober­bürg­er­meis­ter Gert-Uwe Mende wer­den ein Gruß­wort hal­ten und mit ein­er Kranznieder­legung den entrechteten, ver­fol­gten und deportierten Sin­ti am Mah­n­mal für die deportierten und ermorde­ten Wies­baden­er Sin­ti und Romain der Bahn­hof­s­traße in Wies­baden gedenken. Musikalisch begleit­et wird die Gedenkstunde durch June Heilig an der Geige.

„Die Nation­al­sozial­is­ten kon­nten bei der Ver­fol­gung der Sin­ti auf bere­its beste­hende Vorurteile und Geset­ze zurück­greifen. So zum Beispiel auf das soge­nan­nte Hes­sis­che ‚Zige­unergesetz‘ von 1929. Die Nazis haben den tödlichen Ras­sis­mus, Anti­semitismus und Antizigan­is­mus nicht erfun­den. Sie haben ihn auf die Spitze getrieben. Aber auch heute sind diese men­schen­ver­ach­t­en­den Ein­stel­lun­gen Teil der Gesellschaft. Die steigen­den Zus­tim­mungswerte zu recht­en Parteien, eben­so wie zu Aus­sagen in Mei­n­ung­sum­fra­gen machen mir und unseren Men­schen große Sor­gen. Auch aus diesem Grund müssen wir uns erin­nern, wie die Geschichte begonnen hat. Nur dann kön­nen wir ver­hin­dern, dass sie sich wieder­holt und die Demokratie, in der wir leben, vertei­di­gen“, betont Adam Strauß, Vor­sitzen­der des Ver­bands Deutsch­er Sin­ti und Roma, Lan­desver­band Hes­sen.

Ober­bürg­er­meis­ter Gert-Uwe Mende erk­lärt: „Wir gedenken der Sin­ti, die Opfer des Holo­causts, des staatlich organ­isierten Völk­er­mords in Deutsch­land, gewor­den sind. Das Gedenken an die Depor­ta­tion Wies­baden­er Sin­ti im Jahr 1943 ist fes­ter Bestandteil der Erin­nerungskul­tur in unser­er Stadt. Seit 1992 ste­ht in der Bahn­hof­s­traße das Mah­n­mal, das dauer­haft an die Depor­ta­tion von Wies­baden­er Sin­ti in das Konzen­tra­tionslager Auschwitz und an den Völk­er­mord der Nazis an Sin­ti und Roma erin­nert. Dieses Mah­n­mal soll ein deut­lich­es Zeichen für Hal­tung und Rück­grat, Hin­schauen und Ein­mis­chen, Mit­ge­fühl und Sol­i­dar­ität sein. Die Geschichte darf sich nie wieder wieder­holen. Ich wün­sche mir, dass dieses wichtige Mah­n­mal mehr in der Stadt­ge­sellschaft wahrgenom­men wird. Es ist unsere moralis­che Pflicht, an das Lei­den der Men­schen, die unter dem NS-Regime ver­fol­gt, gefoltert und getötet wur­den, zu erin­nern“.

Die Gedenkstunde find­et am Fre­itag, 8. März, um 13.30 Uhr am Mah­n­mal in der Bahn­hof­s­traße, Geschwis­ter-Stock-Platz 1 statt. Alle Wies­badener­in­nen und Wies­baden­er, sowie alle Inter­essierten sind her­zlich ein­ge­laden, mit ihrer Teil­nahme an die Depor­ta­tion und die Schreck­en des Nation­al­sozial­is­mus zu erin­nern.

Gedenkveranstaltungen anlässlich des 81. Jahrestages der Deportationen hessischer Sinti

Im Dezem­ber 1942 erließ Hein­rich Himm­ler den soge­nan­nten Auschwitz-Erlass. In ihm befahl Himm­ler die Depor­ta­tion aller im dama­li­gen Deutschen Reich leben­den Sin­ti und Roma als Zige­uner nach Auschwitz. Vor­ange­gan­gen waren bere­its Jahre der Entrech­tung, der Diskri­m­inierung und Ver­fol­gung, die nun ihren mörderischen Höhep­unkt fand. Der Befehl wurde dann im März 1943 in Hes­sen in die Tat umge­set­zt. In ganz Deutsch­land und so auch in Hes­sen, wur­den Sin­ti und Roma zusam­mengetrieben und über die lokalen Bahn­höfe in Güter­wag­gons gepfer­cht nach Auschwitz ver­schleppt. Alleine in Auschwitz-Birke­nau wur­den über 20.000 Sin­ti und Roma in den Gaskam­mern ermordet.

Die Erin­nerung an den Völk­er­mord, dem über 500.000 Men­schen zum Opfer fie­len, ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des Hes­sichen Lan­desver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma. Zum einen, um der Ermorde­ten zu gedenken und sie nicht zu vergessen. Zum anderen, weil die Beschäf­ti­gung mit der Geschichte eine War­nung für die Zukun­ft ist. Rinal­do Strauß, stel­lvertre­tender Geschäfts­führer Deutsch­er sin­ti und Roma mah­nt: “Nur wenn wir ver­ste­hen, warum so viele begeis­tert den Ver­sprechun­gen und dem Hass der Nation­al­sozial­is­ten zuges­timmt haben, kön­nen wir ver­suchen alles dafür tun, dass dies nicht wieder passiert. Wir kön­nen und müssen aus unser­er Ver­gan­gen­heit ler­nen. Der Blick zurück, zu dem was war, kann rich­tungsweisend dafür sein, was heute zu tun ist.”

In fünf hes­sis­chen Städten und Gemein­den gedacht­en Men­schen in den ver­gan­genen Wochen der entrechteten und ermorde­ten Bürger*innen ihrer Städte mit Kranznieder­legun­gen, Namensle­sun­gen und Schweigeminuten. In Wies­baden fand am 8. März eine zen­trale Gedenkver­anstal­tung der Lan­deshaupt­stadt Wies­baden zusam­men mit dem Hes­sis­chen Lan­desver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma in der Bahn­hof­s­traße am Mah­n­mal für die deportierten und ermorde­ten Sin­ti und Roma statt. In Gießen gedachte die Zivilge­sellschaft am 16. März der Depor­ta­tion von 16 Men­schen aus Gießen mit ein­er Gedenkver­anstal­tung im Rathaus, während bere­its am darauf­fol­gen­den Tag die Gedenkver­anstal­tung in Darm­stadt in Koop­er­a­tion mit der Ini­tia­tive Denkze­ichen Güter­bahn­hof, der Stadt Darm­stadt und der Jüdis­chen Gemeinde Darm­stadt am Güter­bahn­hof stat­tfand. In der Gal­lerie Kurzweil am Güter­bahn­hof waren am Son­ntag mor­gen über 100 Men­schen zum Gedenken zusam­mengekom­men. In Hanau und Mar­burg fan­den Kranznieder­legun­gen am 23. März statt, die von den bei­den mit­tel­großen Städten in Koop­er­a­tion mit dem Lan­desver­band zu Ehren und in Erin­nerung an die deportierten und ermorde­ten Men­schen aus­gerichtet wur­den. Über die Gedenkver­anstal­tung in Mar­burg berichtete die Hes­sen­schau, einen Artikel zur Gedenkver­anstal­tung in Gießen der Gießen­er All­ge­meinen find­en Sie hier.

Gedenken an die Opfer des rassistischen Anschlags in Hanau am 19. Februar vor vier Jahren

Am heuti­gen vierten Jahrestag des ras­sis­tis­chen Ter­ro­ran­schlags in Hanau war der Hes­sis­che Lan­desver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma bei der zen­tralen Gedenkver­anstal­tung auf dem Hanauer Haupt­fried­hof. Wir trauern mit den Ange­höri­gen, gedenken der Opfer und sprechen unsere Sol­i­dar­ität aus im gemein­samen Kampf gegen Ras­sis­mus, Antizigan­is­mus, Anti­semitismus und jede Form men­schen­ver­ach­t­en­der Ein­stel­lun­gen.

Online Lehrkräftefortbildung in Kooperation mit der Hessischen Lehrkräfteakademie

Das The­ma Geschichte der Sin­ti und Roma und der nation­al­sozial­is­tis­che Völk­er­mord soll ver­stärkt in die Kern­cur­ric­u­la hes­sis­ch­er Schulen ein­fließen. Doch oft­mals fehlt es an Weit­er­bil­dungsmöglichkeit­en für Lehrkräfte sowie geeigneten Mate­ri­alien zum The­menkom­plex.

Die Hes­sis­che Lehrkräfteakademie bietet eine online Qual­i­fizierung in Koop­er­a­tion mit dem Hes­sis­chen Lan­desver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma an, um Lehrkräften einen Ein­stieg in die The­matik zu ermöglichen und prak­tis­che Meth­o­d­en für den eige­nen Unter­richt zu erproben.

ANMELDUNG BIS 20. FEBRUAR UNTER:

https://akkreditierung.hessen.de/web/guest/catalog/detail?tspi=232051_

Mail: Fortbildung.la@kultus.hessen.de

Tel.: 06471 328116 oder 06471 328118

Mobile Ausstellung “Der Weg der Sinti und Roma” an der VHS in Bad Homburg

Vom 26. Feb­ru­ar bis zum 22. März 2024 gastierte die mobile Ausstel­lung “Der Weg der Sin­ti und Roma” an der VHS in Bad Hom­burg. Das WIR Vielfalt­szen­trum der Stadt Bad Hom­burg vor der Höhe und die VHS eröffnete am Abend des 26. Feb­ru­ars gemein­sam mit dem Hes­sis­chen Lan­desver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma die Ausstel­lung. Neben ein­er ein­führen­den Führung durch die Ausstel­lung wurde zudem der Kurz­films “All­t­ags­diskri­m­inierung” gezeigt. In ihm sprechen Betrof­fene von Antizigan­is­mus zu Wort und bericht­en über ihre Erfahrun­gen im All­t­ag.
Einen weit­eren Höhep­unkt stellte die gemein­same Eröff­nung der inter­na­tionalen Wochen gegen Ras­sis­mus dar, die am 11. März erfol­gte.

Podiumsdiskussion Dialoge von PINOT — Bildungsbausteine in Hanau

Am 22. Feb­ru­ar war der Hes­sis­che Lan­desver­band zur Podi­ums­diskus­sion “Sin­ti, Roma, Jenis­che — Wer sind Sie? von PINOT Bil­dungs­bausteine in Hanau ein­ge­laden. Fati­ma Stieb und Rinal­do Strauß ver­trat­en den Hes­sis­chen Lan­desver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma und unter­hiel­ten sich mit Renal­do Schwarzen­berg­er vom Zen­tral­rat der Jenis­chen Deutsch­land und Mihael Rit­ter, Vor­sitzen­der des Vere­ins Sin­ti und Roma e.V. Köln über Vorurteile, Antizigan­is­mus und die Aufk­lärungsar­beit, die die Ver­bände leis­ten. Der Mod­er­a­tor Junior Heilig führte das Gespräch und band Fra­gen aus dem Pub­likum mit ein. Der Ver­band bedankt sich für die Ein­ladung und den gelun­genen Abend.

27. Januar Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des NS

Am 27. Jan­u­ar 2024 jährte sich die Befreiung von Auschwitz zum 79. Mal. Der 27. Jan­u­ar ist aus diesem Grund der inter­na­tionale Gedenk­tag an die Opfer des Nation­al­sozial­is­mus. Dieser Tag der Befreiung gilt als Sym­bol des Endes des sys­tem­a­tis­chen Massen­mordes an mehrerer Mil­lio­nen Men­schen unter ihnen auch Sin­ti, Roma, Jüdin­nen und Juden. Für viele Sin­ti und Roma kam dieser Tag jedoch zu spät. Ca. 20.000 Ange­hörige der Min­der­heit waren alleine in Auschwitz ermordet wor­den.

Den­noch ist der 27. Jan­u­ar auch ein Tag der Zusam­menkun­ft, des Gedenkens und somit auch der Hoff­nung. So haben ver­schiedene Per­so­n­en des Hes­sis­chen Lan­desver­band den 27. Jan­u­ar 2024 genutzt um mit ver­schiede­nen Men­schen an ver­schiede­nen Orten der Opfer gedenken.

Bere­its am 16. Jan­u­ar lud die Gesamtschule Ebs­dor­fer­grund den Hes­sis­chen Lan­desver­band ein, um der Opfer des Nation­al­sozial­is­mus zu gedenken. Neben 70 Schüler*innen waren der Bürg­er­meis­ter Han­no Kern, Herr Bilal Elza­y­at vom Islamis­chen Vere­in aus Mar­burg und Lehrer*innen des Kol­legiums der Gesamtschule anwe­send. Die Schüler*innen organ­isierten eine szenis­che Lesung aus dem Tage­buch der Anne Frank. Anschließend wur­den die Namen der 18 Sin­ti, die am 23.03.1943 aus Drei­hausen deportiert wur­den ver­lesen und Kerzen angezün­det.

Am offiziellen Gedenken im Hes­sis­chen Land­tag nahm der Vor­sitzende des Hes­sis­chen Lan­desver­band Adam Strauß teil, während das Vor­standsmit­glied Romano Strauß am 27. Jan­u­ar gemein­sam mit dem stel­lvertre­tenden Geschäfts­führer des Hes­sis­chen Lan­desver­ban­des am Gedenken der Stadt Darm­stadt in der Cen­tral­sta­tion teil­nah­men.