Vortrag zum Thema Antiziganismus an Albert-Einstein-Schule

Im Okto­ber luden engagierte Lehrkräfte der Albert-Ein­stein-Schule in Groß-Bieber­au den Hes­sis­chen Lan­desver­band ein, zum The­ma Antizigan­is­mus zu sprechen. In einem his­torischen Abriss stellte Rinal­do Strauß die Lei­dens­geschichte der Min­der­heit vom 15. Jahrhun­dert bis heute vor.
Anfangs noch schüchtern, stell­ten die Schüler*innen nach und nach ihre Fra­gen zum The­ma Antizigan­is­mus, welch­es im Schu­lall­t­ag häu­fig nicht the­ma­tisiert wird. Von beson­derem Inter­esse war für die Schüler*innen daher mehr über die Herkun­ft von Sin­ti und Roma zu erfahren und an die Gräeul­tat­en an der Min­der­heit über sechs Jah­hun­derte hin­weg zu erin­nern.

Die Albert-Ein­stein-Schule schreibt im Anschluss an die Ver­anstal­tung auf ihrer Web­seite: “Als Schule sieht sich die AES in der Ver­ant­wor­tung, sich Hass, Diskri­m­inierung und Antizigan­is­mus ent­ge­gen­zustellen (…).”

Dieses Selb­stver­ständ­nis und Engage­ment begrüßt der Hes­sis­che Lan­desver­band außeror­dentlich und ermutigt die Schul­mit­glieder weit­er­hin aktiv gegen diskri­m­inierung und Ras­sis­mus zu sein.

Stadtrundgang in Kooperation mit der VHS Darmstadt zum Thema Widerstand und Bürgerrechtsbewegung

Erneut bot der Hes­sis­che Lan­desver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma den Stadtrundgang zum The­ma Wider­stand und Bürg­er­rechts­be­we­gung in Darm­stadt an. Im Rah­men des Herb­st-/Win­ter­pro­gramms der Darm­städter VHS führte Leonie Zan­der am 04.10.2022 eine Gruppe von 20 Per­so­n­en durch Darm­stadt und beleuchtete Orte der Wider­ständigkeit. Was bedeutet Wider­stand in ein­er Dik­tatur? Welche Spuren von Wider­stand von Sin­ti in Darm­stadt kön­nen wir heute noch find­en? Ist Erin­nern bere­its eine Form des Wider­standes? Mit diesen Fra­gen beschäftigten sich die Teil­nehmenden bei schön­stem Herb­st­wet­ter auf dem 2,5 stündi­gen Rundgang und lern­ten Darm­stadt aus ein­er anderen Per­spek­tive ken­nen.

Den Stadtrundgang zu Wider­stand und Bürg­er­rechts­be­we­gung kann in der SiRo-App (siro-hessen.app) nachge­le­sen oder auch nachge­laufen wer­den.

Stadtrundgang zum Thema „Widerstand und Bürgerrechtsbewegung“ durch Darmstadt

Im Rah­men der jährlichen Ver­anstal­tun­gen des Eber­städter Bünd­niss­es gegen Antizigan­is­mus bot der Hes­sis­che Lan­desver­band am 27.09.22 einen Stadtrundgang zum The­ma Wider­stand und Bürg­er­rechts­be­we­gung in Darm­stadt an. Die wis­senschaftlichen Mitar­bei­t­erin­nen Leonie Zan­der und Alice Reitz, führten eine Gruppe von 10 Per­so­n­en an Orte des Wider­stands gegen Ver­fol­gung und Depor­ta­tion. Dabei wur­den ver­schiedene Biogra­phien wie die von Oskar und Vinzenz Rose sowie Hein­rich K. beleuchtet, die in unter­schiedlich­ster Weise wider­ständig agierten. Zudem begab sich die Gruppe an Orte, die für die begin­nen­den Bürg­er­rechts­be­we­gung in den 1970er und 1980er Jahren von Bedeu­tung waren. Die Teil­nehmenden zeigten sich inter­essiert und stell­ten viele Fra­gen.

Der Rundgang wird kom­menden Dien­stag, den 04.10.22 nochmals in Koop­er­a­tion mit der VHS Darm­stadt ange­boten und ist bere­its aus­ge­bucht. Der Lan­desver­band freut sich über das rege Inter­esse an der lokalen Geschichte von Sin­ti und Roma in Darm­stadt.
Die Infor­ma­tio­nen zu den Rundgän­gen kön­nen auch indi­vidu­ell über die App siro-hessen.app abgerufen wer­den.

80 Jahre — Gedenken an die Deportationen aus Darmstadt

Die Ini­tia­tive Gedenko­rt Güter­bahn­hof Darm­stadt lud am Son­ntag den 25.09.2022 zum Gedenken an die vor 80 Jahren aus Darm­stadt deportierten Juden und Jüdin­nen sowie Sin­ti ein. Trotz Regen ver­sam­melten sich am Son­ntagvor­mit­tag rund 30 Per­so­n­en am Denkze­ichen Güter­bahn­hof. Romano Strauß (Vor­stand Lan­desver­band) und Maria Strauß (Mit­glied Lan­desver­band) ver­trat­en den Hes­sis­chen Lan­desver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma mit einem Gruß­wort. Zudem sprachen Renate Dreesen für die Ini­tia­tive Denkze­ichen Güter­bahn­hof, die Vizepräsi­dentin des hes­sis­chen Land­tags, Heike Hof­mann sowie Stad­trat Michael Kolmer. Für einen musikalisch stim­mungsvollen Rah­men sorgte Irith Gabriely an der Klar­inette.

Die Ini­tia­tive beste­hend aus dem Arbeit­skreis ehe­ma­lige Syn­a­goge Pfungstadt e.V., der Darm­städter Geschichtswerk­statt e.V., der Gesellschaft für christlich-jüdis­che Zusam­me­nar­beit Darm­stadt, der GEW Stadtver­band Darm­stadt, der Vere­ini­gung der Ver­fol­gten des Naziregime — Bund der Antifaschis­ten Starken­burg, der Wis­senschaftsstadt Darm­stadt sowie der Jüdis­chen Gemeinde Darm­stadt ver­anstal­ten jährlich eine Gedenkver­anstal­tung zur Erin­nerung an die 1942 und 1943 aus Darm­stadt deportierten Men­schen. Unter ihnen auch viele Darmstädter*innen. Sie wur­den in die Konzen­tra­tions- und Ver­nich­tungslager in Polen ver­schleppt. Die meis­ten über­lebten dies nicht.

Europaabgeordneter Romeo Franz spricht in Darmstadt zur Situation von Roma im Zuge des Krieges in der Ukraine

Das Eber­städter Bünd­nis gegen Antizigan­is­mus set­zte in diesem Jahr den Fokus auf den Krieg in der Ukraine. So freute es die Mit­glieder des Bünd­niss­es, dass Romeo Franz, Europaab­ge­ord­neter von Bünd­nis 90/ DIE GRÜNEN, Bürg­er­rechtler und ehe­ma­liger Vor­stand der Hilde­gard Lan­grenne Stiftung, für den 23.09.2022 nach Darm­stadt Eber­stadt kam.

Romeo Franz sprach in seinem Vor­trag im Ernst-Lud­wig-Saal über die Sit­u­a­tion von Roma im Zuge des Krieges in der Ukraine und zeigte ein­drück­lich, wie sich die Sit­u­a­tion von Roma zunehmend ver­schlechtert. Dabei berichtete Romeo Franz von sein­er Reise in die Ukraine vor weni­gen Wochen, die er zusam­men mit Mehmet Daimagüler, Beauf­tragter der Bun­desregierung gegen Antizigan­is­mus und Daniel Strauß, Geschäfts­führer von Rom­noKher antrat.
Im Anschluss an den Vor­trag kam es zu ein­er angeregten Diskus­sion zwis­chen den Teil­nehmenden.

Das Eber­städter Bünd­nis gegen Antizigan­is­mus ist ein lokales Bünd­nis aus ver­schiede­nen zivilge­sellschaftlichen Akteur*innen und Einzelper­so­n­en, welch­es sich für die Aufk­lärung über Antizigan­is­mus ein­set­zt. Bere­its das vierte Jahr in Folge organ­i­sis­ert das Bünd­nis Ver­anstal­tun­gen zum The­ma.

Workshop zur Bildungssituation von Sinti und Roma im Rahmen der Tagung „Vielfalt bildet! Rassimus- und diskriminierungskritische Bildung in Praxis und Diskurs“

Als enger Koop­er­a­tionspart­ner des Pro­jek­ts „Vielfalt bildet!“ war der Hes­sis­che Lan­desver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma an der Organ­i­sa­tion und Durch­führung der Tagung „Vielfalt bildet! Ras­sis­mus- und diskri­m­inierungskri­tis­che Bil­dung in Prax­is und Diskurs“ am 16. und 17. Sep­tem­ber im Schad­er Forum beteiligt.

Die Tagung hat­te zum Ziel wis­senschaftliche sowie außeruni­ver­sitäre und ins­beson­dere aktivis­tis­che Per­spek­tiv­en zu verbinden. Neben den The­men Ras­sis­mus und Anti­semitismus sollte der The­menkom­plex Antizigan­is­mus eine zen­trale Rolle ein­nehmen. Dr. Katha­ri­na Rhein vom Hes­sis­chen Lan­desver­band the­ma­tisierte in ihrem Work­shop die Bil­dungssi­t­u­a­tion von Sin­ti und Roma. Die anschließende Diskus­sion­srunde mod­erierte Dr. Olga Zitzels­berg­er von der TU Darm­stadt. So hat­ten die Teil­nehmenden die Gele­gen­heit Rück­fra­gen zu stellen und in den Aus­tausch zu treten. Mit ins­ge­samt 170 Teil­nehmenden war die Tagung ein Erfolg und bot viele Möglichekeit­en zur Ver­net­zung.

Fortbildung zum Thema Antiziganismus im Polizeipräsidium Frankfurt

Zusam­men mit dem Bil­dungs­fo­rum Antizigan­is­mus (Berlin) und dem Fördervere­in Roma e.V. (Frank­furt) führte der Hes­sis­che Lan­desver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma eine Fort­bil­dung zum The­ma Antizigan­is­mus bei der Frank­furter Polizei durch. Knapp 20 Beamt*innen waren zur Fort­bil­dung im Sep­tem­ber ein­ge­laden und set­zten sich in dem ganztägi­gen Work­shop mit antizigan­is­tis­ch­er Diskri­m­inierung auseinan­der. Wie lässt sich Antizigan­is­mus definieren? Wer ist davon betrof­fen? Und welche Fol­gen hat das für Betrof­fene? Diesen Fra­gen gin­gen die Expert*innen der drei Insti­tu­tio­nen in ihren Vorträ­gen und Erfahrungs­bericht­en nach. Auch die Reflex­ion der eige­nen polizeilichen Prax­is und der Rolle der Insti­tu­tion Polizei wurde im Rah­men der Fort­bil­dung angestoßen.
Für den Hes­sis­chen Lan­desver­band war Rinal­do Strauß mit einem Gruß­wort vor Ort und Dr. Katha­ri­na Rhein vom Hes­sis­chen Lan­desver­band hat einen Inputvor­trag zur Rolle der Frank­furter Polizei bei der Ver­fol­gung von Sin­ti und Roma zur Zeit der Weimar­er Repub­lik und des Nation­al­sozial­is­mus vor­bere­it­et.

Zudem wurde die mobile Ausstel­lung „Hin­ter­Fra­gen. Sin­ti und Roma — eine Min­der­heit zwis­chen Ver­fol­gung und Selb­st­bes­tim­mung“ des Bil­dungs­fo­rums Antizigan­is­mus im Zuge der Fort­bil­dung eröffnet. Sie ist bis Ende des Jahres in ver­schiede­nen Polizei­di­en­st­stellen zu sehen.

Gedenken anlässlich des 78. Jahrestages des 2. August 1944 in Darmstadt

Am 02. August 2022 gedacht­en rund 60 Darmstädter*innen der Ermor­dung von Sin­ti und Roma in Auschwitz-Birke­nau vor 78 Jahren. Sie waren den Ein­ladun­gen des hes­sis­chen Lan­desver­bands, der Wis­senschaftsstadt Darm­stadt sowie der Ini­tia­tive Denkze­ichen Güter­bahn­hof gefol­gt.

Das Sascha Rein­hardt und Sun­ny Franz Duo eröffneten die Ver­anstal­tung am Mah­n­mal zum Gedenken an die Ver­fol­gung der Sin­ti und Roma im Nation­al­sozial­is­mus und rahmten die Ver­anstal­tung mit Gitarre und Geige musikalisch passend ein. Zudem sprachen die Bürg­er­meis­terin Bar­bara Akd­eniz, der stel­lvertre­tende Geschäfts­führer des hes­sis­chen Lan­desver­bands Rinal­do Strauß sowie Renate Dreesen von der Ini­tia­tive Denkze­ichen Güter­bahn­hof.

Anmeldungen zur Tagung “Vielfalt bildet! Rassismus- und diskriminierungskritische Bildung in Praxis und Diskurs” jetzt möglich

Der Lan­desver­band ist im Rah­men des Pro­jek­tes “Vielfalt bildet!” an der Organ­i­sa­tion und Durch­führung der Tagung “Vielfalt bildet! Ras­sis­mus- und diskri­m­inierungskri­tis­che Bil­dung in Prax­is und Diskurs” beteiligt. Die Tagung bietet ein vielfältiges Pro­gramm, darunter auch eine Ver­anstal­tung zur Bil­dungssi­t­u­a­tion von Sin­ti und Roma in Deutsch­land und eine zu Antizigan­is­muskri­tis­ch­er Bil­dung. Statt find­et das ganze am 16. & 17.09.2022 in den Räu­men der Schad­er-Stiftung in Darm­stadt.

Anmel­dung und nähere Infor­ma­tio­nen gibt es hier.

Im Rah­men der Tagung find­et außer­dem eine Ausstel­lung der Kün­st­lerin Zoya Sadri unter dem Titel „Dinge und Ereignisse“ statt. Sie wird vom 14.–25.09.22 in den Räu­men der Schad­er-Stiftung in Darm­stadt zu sehen sein. Hier gibt es nähere Infos.

Zum Tagungs­fly­er

Workshops an Schulen und Hochschulen im Juli

In dieser Woche hat der Lan­desver­band gle­ich mehrere Work­shops und Ver­anstal­tun­gen durchge­führt. Am 19.07.22 fand unter dem Titel “Spuren­suche zu Geschichte und Gegen­wart von Sin­ti und Roma – ein inter­ak­tiv­er Stadtrundgang” ein Work­shop mit Studieren­den im Anerken­nungs­jahr an der Hochschule Darm­stadt statt. Die Studieren­den kon­nten sich über die Arbeit des Lan­desver­ban­des informieren, erhiel­ten aber vor allem die Möglichkeit sich inten­siv mit der neuen SiRo-App zu befassen und sie auszupro­bieren. Anschließend wur­den die Erfahrun­gen gemein­sam reflek­tiert. An dieser Stelle vie­len Dank für die vie­len wichti­gen Rück­mel­dun­gen!

Am 20.07.22 war der Lan­desver­band mit einem Work­shop zu All­t­ags­diskri­m­inierung von Sin­ti und Roma am Georg-Büch­n­er-Gym­na­si­um in Bad Vil­bel vertreten. Dort kon­nten sich die Schüler*innen an einem Men­schen­recht­stag mit unter­schiedlichen The­men befassen, so auch mit Antizigan­is­mus.

Wiederum an der Hochschule Darm­stadt wur­den am 21.07.22 unter­schiedlich­ste auch kün­st­lerische Arbeit­en von Studieren­den präsen­tiert, die gemein­sam die Gedenkstätte in Auschwitz besucht hat­ten. Auf ganz unter­schiedliche Art und Weise wur­den hier die Erfahrun­gen und Ein­drücke ver- bzw. bear­beit­et. Als Teil des Pro­gramms waren wir zu einem Gespräch ein­ge­laden, in dem Rinal­do Strauß, stel­lvertre­tender Geschäfts­führer des Lan­desver­ban­des, unter anderem über seine Erfahrun­gen als Sohn von Über­leben­den des Völk­er­mords berichtete. Neben Fra­gen des Umgangs mit dieser trau­ma­tisieren­den Gewal­ter­fahrung und den Fol­gen bis heute, ging es auch um all­ge­meinere Fra­gen der Fort­set­zung von Diskri­m­inierung und um die Rolle Sozialer Arbeit im Umgang mit dieser heute.