Gießen

In Gie­ßen fin­den anläss­lich des Jah­res­ta­ges der März­de­por­ta­tio­nen am 16. März 1943 jähr­li­che Gedenk­ver­an­stal­tun­gen an die aus Gie­ßen depor­tier­ten Sin­ti und Jeni­sche statt.

Mahn­mal für alle Ver­folg­ten des Natio­nal­so­zia­lis­mus am Ber­li­ner Platz in Gießen. 

Stolpersteine für Familie Mettbach

Im März 2016 wur­den im Geden­ken an die aus Gie­ßen stam­men­de Sin­ti-Fami­lie Mett­bach Stol­per­stei­ne ver­legt. Sie befin­den sich am heu­ti­gen Rei­chen­sand 5, wo sich frü­her die Wol­ken­gas­se 11 befand. Hier wohn­te die Fami­lie Mett­bach mit ihren Kin­dern vor ihrer Depor­ta­ti­on von Gie­ßen nach Ausch­witz im Früh­jahr 1943. Die Eltern Kla­ra und Pere­gri­nus Mett­bach star­ben am 10. Juni bzw. 21. Juli 1943 in Ausch­witz. Auch ihr fünf­jäh­ri­ger Enkel Ewald starb auf­grund der mör­de­ri­schen Bedin­gun­gen in Ausch­witz. Ihre bei­den Töch­ter Maria und Eli­sa­beth wur­den 1944 von Ausch­witz nach Ravens­brück, sowie anschlie­ßend nach Been­dorf, einem Außen­la­ger des KZ Neu­en­gam­me ver­schleppt. Dort muss­ten sie Zwangs­ar­beit in einem Muni­ti­ons­la­ger leis­ten. Aus Been­dorf wur­den sie in ein ande­res Außen­la­ger von Neu­en­gam­me depor­tiert, wo sie schließ­lich von der bri­ti­schen Armee befreit wur­den. Nach ihrer Befrei­ung kehr­ten Eli­sa­beth und Maria nach Gie­ßen zurück. Dar­über hin­aus über­leb­ten auch die bei­den Brü­der Hein­rich und Ignatz Mett­bach den Natio­nal­so­zia­lis­mus und kamen anschlie­ßend nach Gie­ßen zurück. Ignatz Mett­bach hei­ra­te­te in Gie­ßen die Bür­ger­recht­le­rin Anna Kreuz, verh. Mett­bach. Bei­de leb­ten anschlie­ßend in Gießen.