Okriftel

Eine Sand­stein­steh­le auf dem Kirch­platz in Okrif­tel erin­nert an die Fami­li­en Adam, Keck und Kreuz. Okrifte­ler Sin­ti, die im Natio­nal­so­zia­lis­mus ver­folgt und von denen die meis­ten Opfer des Völ­ker­mords wur­den. Hier in der Mit­te von Okrif­tel wohn­te damals die Fami­lie Keck. Die Fami­lie Keck leb­te bis zu ihrem Umzug nach Darm­stadt 1942 als Teil der Okrifte­ler Dorf­ge­mein­schaft. Von Darm­stadt wur­den sie 1943 nach Ausch­witz depor­tiert. Bis auf drei Per­so­nen wur­de die gesam­te Fami­lie Keck im Natio­nal­so­zia­lis­mus ermor­det. Karl und Emi­lie Kreuz über­leb­ten meh­re­re Lager und Zwangs­ar­beit. Nach ihrer Befrei­ung kamen sie nach Okrif­tel zurück. Karl und Emi­lie leb­ten hier bis zu ihrem Tod und wur­den schließ­lich auf dem Okrifte­ler Fried­hof beer­digt. 2018 wur­de die Steh­le im Bei­sein einer Nach­fah­rin der Fami­lie Keck sowie des Hes­si­schen Lan­des­ver­ban­des Deut­scher Sin­ti und Roma ent­hüllt. Das Denk­mal besteht aus einer Steh­le, einem Rad und dem Schrift­zug “Sie leb­ten in unse­rer Mit­te”. Eine Metall­ta­fel zeigt die Namen der Opfer. Bei dem Rad han­delt es sich um ein Maschi­nen­teil aus der Cel­lu­lo­se- und Papier­fa­brik Okrif­tel, in der Babet­te Adam gear­bei­tet hatte.