Hanau

Gedenktafel an die aus Hanau deportierten Sinti und Roma

Die Gedenkplakette am Hanauer Markt wurde 1999 auf Ini­tia­tive des Hes­sis­chen Lan­desver­ban­des Deutsch­er Sin­ti und Roma eingewei­ht. Sie erin­nert an die Depor­ta­tio­nen der Hanauer Sin­ti im März 1943. Auf der Plakette ste­ht:

“Unter dem nation­al­sozial­is­tis­chen Gewal­tregime wur­den auch in Hanau Sin­ti und Roma schuld­los und einzig wegen ihrer Zuge­hörigkeit zur eth­nis­chen Min­der­heit gedemütigt, gequält und ver­fol­gt. Im März 1943 wur­den Hanauer Sin­ti und Roma in das Ver­nich­tungslager Auschwitz deportiert, die meis­ten wur­den dort ermordet. Ins­ge­samt fie­len dem Völk­er­mord 500.000 Sin­ti und Roma zum Opfer. Wir erin­nern uns mit Trauer an diese Men­schen und ihr Schick­sal. Das Gedenken an sie ist uns eine dauernde Mah­nung.
Der Mag­is­trat der Stadt Hanau.”

Gedenken an den rassistischen Anschlag am 19. Februar 2019

Am 19. Feb­ru­ar 2020 erschoss ein Recht­ster­ror­ist 10 Men­schen an drei Tatorten in Hanau, davon 9 aus ras­sis­tis­chen Motiv­en und ver­let­zte weit­ere. Der 21-jährige Rom Vili Viorel Păun ver­fol­gte den Täter, als dieser den ersten Tatort ver­ließ. Während er ver­suchte den Notruf zu erre­ichen, ver­fol­gte er den Täter, der schließlich auch ihn erschoss. Bis heute fra­gen die Eltern von Vili Viorel Păun, warum der Notruf, von dem heute bekan­nt ist, dass er unterbe­set­zt war, nicht erre­icht wer­den kon­nte, und ob ihr Sohn sowie die Opfer am zweit­en Tatort hät­ten ver­mieden wer­den kön­nen. In Gedenken an die Opfer des recht­ster­ror­is­tis­chen Anschlags vom 19. Feb­ru­ar und an das zivil­couragierte Han­deln von Vili Viorel Păun wurde am zweit­en Tatort auf Ini­tia­tive der Ange­höri­gen ein Mah­n­mal für Vili Viorel errichtet. 2021 wurde Vili Viorel posthum zudem die Hes­sis­che Medaille für Zivil­courage ver­liehen.