Gemeinsame Gedenkveranstaltung zum 81. Jahrestag der Deportation der Darmstädter Juden und Sinti und Roma am 24. September

Pressemit­teilung der Wis­senschaftsstadt Darm­stadt gemein­sam mit der Jüdis­chen Gemeinde, dem Hes­sis­chen Lan­desver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma und der Ini­tia­tive Denkze­ichen Güter­bahn­hof vom 19.09.2023

Die Wis­senschaftsstadt Darm­stadt und die Ini­tia­tive ‚Gedenkze­ichen Güter­bahn­hof‘ gedenken am Son­ntag, 24. Sep­tem­ber, um 11 Uhr, gemein­sam mit dem hes­sis­chen Lan­desver­band der Sin­ti und Roma und der Jüdis­chen Gemeinde Darm­stadt am Gedenko­rt „Denkze­ichen Güter­bahn­hof“ (Bismarckstraße/ Ecke Kirschenallee) der vor 81 Jahren deportierten Darm­städter Juden und Sin­ti und Roma. Medi­en­vertreterin­nen und ‑vertreter sowie Bürg­erin­nen und Bürg­er sind ein­ge­laden, an der Gedenkver­anstal­tung teilzunehmen. Nach Begrüßung durch die Ini­tia­tive ‚Denkze­ichen Güter­bahn­hof‘ sprechen Ober­bürg­er­meis­ter Han­no Benz sowie Vertreterin­nen und Vertreter der Jüdis­chen Gemeinde Darm­stadt und des Ver­ban­des Deutsch­er Sin­ti und Roma Hes­sen. Außer­dem informieren Schü­lerin­nen und Schüler der Edith-Stein-Schule Darm­stadt über den Stand ihres Schul­pro­jek­ts zum The­ma. Die Ver­anstal­tung find­et auf der Fläche vor dem Denkmal statt.

„An diesem Tag gedenken wir mit tiefer Trauer der Opfer der Depor­ta­tio­nen von jüdis­chen Mit­bürg­erin­nen und Mit­bürg­ern sowie Mit­bürg­erin­nen und Mit­bürg­ern der Sin­ti und Roma durch die Nazis, ein beispiel­los­es Men­schheitsver­brechen, das sich vor 81 Jahren auch mit­ten in unser­er Stadt vol­l­zog”, erk­lärt Ober­bürg­er­meis­ter Han­no Benz. „Men­schen wur­den damals bru­tal aus ihren Fam­i­lien geris­sen, ihrer Heimat beraubt und schließlich mil­lio­nen­fach in Konzen­tra­tionslagern getötet. Dies alles passierte vor den Augen und mit dem Wis­sen der Darm­städ­terin­nen und Darm­städter und mah­nt uns auch über 80 Jahre danach, stets wach­sam zu sein und allen Ten­den­zen des Ras­sis­mus, Anti­semitismus und Antizigan­is­mus entsch­ieden ent­ge­gen­zutreten, damit sich ein der­ar­tiges Ver­brechen niemals wieder­holen kann.“
Der Vor­sitzende der Jüdis­chen Gemeinde Darm­stadt, Daniel Neu­mann, sagt: „Je weit­er die men­schen­ver­ach­t­en­den Ver­brechen Nazi-Deutsch­lands zurück­liegen, desto notwendi­ger wer­den Erin­nerung und klare Hal­tun­gen. Ger­ade mit Blick auf die unverblümte poli­tis­che Wiederkehr von Revi­sion­is­mus und Recht­sex­trem­is­mus.“
Maria Strauß, Mit­glied im Ver­band Deutsch­er Sin­ti und Roma, Lan­desver­band Hes­sen erk­lärt: „Ich frage mich, wie kön­nte es je einen Schlussstrich geben, wenn die Diskri­m­inierung und die Vorurteile, die Auschwitz ermöglicht haben bis heute fortwirken? Wenn wir in Flug­blät­tern, Ausstel­lun­gen, Beschimp­fun­gen, kör­per­lichen Angrif­f­en oder Anschlä­gen wie in Halle oder Hanau immer wieder gesagt bekom­men: ihr gehört nicht dazu – oder ihr müsst euch beweisen? Und dies für uns schließlich bedeutet, dass Juden und Jüdin­nen sowie Sin­ti und Roma auf der Straße auch heute noch nicht sich­er sind.“

Schreibe einen Kommentar