Ausstellungseröffnung der Mobilen Ausstellung “Der Weg der Sinti und Roma” im StadtRAUM in Frankfurt

Am Frei­tag den 10. März eröff­ne­ten das Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­netz­werk (Adi­Net) Rhein Main gemein­sam mit dem Hes­si­chen Lan­des­ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma die Mobi­le Aus­stel­lung “Der Weg der Sin­ti und Roma” im Stadt­RAUM in Frank­furt am Main. Einen Tag zuvor, am 09. März 2023 jähr­te sich die Ver­schlep­pung von 99 Sin­ti aus Frank­furt nach Ausch­witz-Bir­ken­au zum 80. Mal. Die Jäh­rung die­ses trau­ri­gen Jah­res­ta­ges nut­zen die Koope­ra­ti­ons­part­ner, um über Anti­zi­ga­nis­mus auf­zu­klä­ren und die gegen­wär­ti­gen Dis­kri­mi­nie­rung von Min­der­heits­an­ge­hö­ri­gen zu sensibilisieren. 

Eröff­net wur­de die Ver­nis­sa­ge von Lau­ra Mohr und Bîsenk Ergin vom Adi­Net Rhein und Rinal­do Strauß, stell­ver­tre­ten­der Geschäfts­füh­rer des Hes­si­schen Lan­des­ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma. Anschlie­ßend führ­te die wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin Ali­ce Reitz in die The­ma­tik der Aus­stel­lung ein. 

Die Mitarbeiter*innen des Adi­Net Rhein Main enga­gier­ten sich dafür, dass die Aus­stel­lung im städ­ti­schen Stadt­RAUM und Sitz des Amts für Mul­ti­kul­tu­rel­le Ange­le­gen­hei­ten (AmkA) für meh­re­re Wochen aus­ge­stellt wer­den kann. Die Aus­stel­lung ist bis ein­schließ­lich 26. Mai 2023 im Stadt­RAUM Mon­tag bis Frei­tag von 10.00–15.00 Uhr zugäng­lich. Wer die Aus­stel­lung besu­chen möch­te, kann sich per E‑Mail für einen Wunsch­ter­min anmel­den: amka.adinet@stadt-frankfurt.de


Radiointerview anlässlich des 80. Jahrestages der Deportation der Wiesbadener Sinti bei Radion Rheinwelle

Im Rah­men der Gedenk­ver­an­stal­tun­gen anläss­lich des 80. Jah­res­ta­ges der Depor­ta­tio­nen der Hes­si­schen Sin­ti im Jahr 1943 war der Lan­des­ver­band zu einem Radio­in­ter­view bei Radio Rhein­wel­le ein­ge­la­den. Im Gespräch mit Micha­el Forß­bohm beant­wor­ten Ali­ce Reitz und Rinal­do Strauß die Fra­gen zu der Lage der Wies­ba­de­ner Sin­ti. Der Mit­schnitt der Radio­sen­dung kann auf You­tube nach­ge­hört werden. 

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Gedenken zum 80. Jahrestag der Deportation der Wiesbadener Sinti

Am 8. März 2023 jähr­te sich die Depor­ta­ti­on der Wies­ba­de­ner Sin­ti nach Ausch­witz-Bir­ken­au
zum 80. Mal. Anläss­lich die­ses Tags ver­an­stal­te­te die Stadt Wies­ba­den gemein­sam mit dem Hes­si­schen Lan­des­ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma eine Gedenkveranstaltung.

Trotz des erneu­ten Win­ter­ein­bruchs und kal­ten Tem­pe­ra­tu­ren besuch­ten cir­ca 50 Per­so­nen die Gedenk­ver­an­stal­tung am Mitt­woch um 15 Uhr am Mahn­mal für die depor­tier­ten und ermor­de­ten Sin­ti und Roma in der Bahnhofstraße.

Veranstaltungen am 07. März: Dr. Karola Fings zur Verfolgungsgeschichte hessischer Sinti in Wiesbaden und Dr. Anette Leo zur Geschichte der Familie Blum in Gießen

Gemein­sam mit der Stadt Wies­ba­den gedenkt der Hes­si­sche Lan­des­ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma im März der vor 80. Jah­ren in vie­len hes­si­schen Städ­ten depor­tier­ten Sin­ti in Wies­ba­den, Gie­ßen, Darm­stadt, Mar­burg, Hanau, Ful­da und Dreihausen.

In Wies­ba­den jähr­te sich die Depor­ta­ti­on am 8. März. Bereits am Vor­abend den 07. März des jähr­li­chen Geden­kens lud der Ver­band gemein­sam mit der Stadt Wies­ba­den zu einem Vor­trag von Dr. Karo­la Fings ein. Die His­to­ri­ke­rin und Lei­te­rin des Pro­jekts „Enzy­klo­pä­die des NS-Völ­ker­mor­des an den Sin­ti und Roma Euro­pas“ sprach im Fest­saal des Rat­hau­ses Wies­ba­den ab 19.00 Uhr über die Ver­fol­gungs­ge­schich­te der hes­si­schen Sinti.

Lesung und Buch­vor­stel­lung von “Das Kind auf der Lis­te” in Gießen 

Am sel­ben Abend fand in Gie­ßen eine Buch­vor­stel­lung und Lesung des Buchs “Das Kind auf der Lis­te” statt. Die Ver­an­stal­tung war Teil des Rah­men­pro­gramms zum Geden­ken der Depor­ta­ti­on der Gie­ße­ner Sin­ti. Die­ser jährt sich am 16. März zum 80. Mal.
Dr. Annet­te Leo, die Buch­au­torin von „Das Kind auf der Lis­te“, erzählt die Geschich­te von Wil­ly Blum, der sech­zehn Jah­re alt war, als er in Ausch­witz Bir­ken­au ermor­det wur­de. Über Wil­ly Blum und sei­ne Fami­lie wuss­te man bis­lang nichts. Annet­te Leo begibt sich in ihrem Buch auf die Suche nach der Geschich­te der Fami­lie Blum und spricht zugleich über das Ver­schwei­gen einer Opfer­grup­pe des Natio­nal­so­zia­lis­mus und der Nach­kriegs­zeit: Sin­ti und Roma.
Der Pup­pen­spie­ler Peter Waschin­sky kom­plet­tier­te die Lesung aus dem Buch mit Pup­pen­spiel­sze­nen ganz
unter­schied­li­cher Art. Der Stadt­rat Fran­ces­co Armann und Rinal­do Strauß, stell­ver­tre­ten­der Geschäfts­füh­rer des Hes­si­schen Lan­des­ver­band waren vor Ort und eröff­ne­ten die Ver­an­stal­tung mit kur­zen Grußworten. 

Gedenken an die Opfer des rassistischen Anschlags des 19. Februar 2020

Am Vor­abend des 19. Febru­ar 2023 ver­an­stal­te­te die Stadt Darm­stadt gemein­sam mit diver­sen loka­len zivil­ge­sell­schaft­li­chen Initia­ti­ven eine Kund­ge­bung am Karo­li­nen­platz in Darm­stadt. Der Hes­si­sche Lan­des­ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma als Bünd­nis­part­ner soli­da­ri­siert sich mit den Kämp­fen der Über­le­ben­den und Ange­hö­ri­gen, um der Opfer zu geden­ken und die gesamt­ge­sell­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se, die zu die­ser Tat geführt haben, zu kri­ti­sie­ren. Für den 19. Febru­ar mobi­li­sier­te das Darm­städ­ter Bünd­nis nach Hanau. Um 11.00 Uhr star­te­te die Gedenk­ver­an­stal­tung gefolgt von wei­te­ren Kund­ge­bun­gen und einer abend­li­chen Demons­tra­ti­on.
Die Pres­se­mit­tei­lung des Hes­si­schen Lan­des­ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma zum 3. Jah­res­tag des ras­sis­ti­schen Anschlag in Hanau fin­den Sie wei­ter unten. 

3 Jahre nach dem rechtsterroristischen Anschlag in Hanau bleibt der Kampf gegen Rassismus eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Pres­se­mit­tei­lung des Hes­si­schen Lan­des­ver­ban­des Deut­scher Sin­ti und Roma zur Jäh­rung des Anschlags vom 19. Febru­ar in Hanau.

3 Jah­re ist es her, dass Gök­han Gül­te­kin, Sedat Gür­büz, Said Nesar Has­h­e­mi, Mer­ce­des Kier­pacz, Ham­za Kur­to­vić, Vili Vio­rel Păun, Fatih Sara­çoğlu, Fer­hat Unvar und Kaloy­an Vel­kov Opfer eines rechts­ex­tre­men und ras­sis­ti­schen Anschlags wur­den. Der Täter war getrie­ben von Hass auf all Jene, die nicht in sein Welt­bild pass­ten, die er als anders, als nicht dazu­ge­hö­rig, nicht Deutsch wahr­nahm. Nach­dem er neun Men­schen ermor­de­te, fuhr er nach Hau­se, erschoss sei­ne Mut­ter und schließ­lich sich selbst.

Der Täter mach­te in Video­bot­schaf­ten und Beken­ner­schrei­ben sein ras­sis­ti­sches Tat­mo­tiv deut­lich. Er ver­trat Ver­schwö­rungs­er­zäh­lung, die zutiefst von Ras­sis­mus und Anti­se­mi­tis­mus geprägt sind. Mit die­sen Ansich­ten ist der Täter jedoch nicht allei­ne. Der Anschlag in Hanau 2020 geschah in einem gesamt­ge­sell­schaft­li­chen Kli­ma, in dem Men­schen auf Grund ihrer ver­meint­li­chen Her­kunft oder ihres Aus­se­hens zu Ande­ren gemacht wur­den und wei­ter­hin wer­den und damit zur Pro­jek­ti­ons­flä­che für Vor­ur­tei­le und Ste­reo­ty­pe. So berich­te­te die Pres­se in den dar­auf­fol­gen­den Tagen des 19. Febru­ars zunächst von „Aus­län­der­hass“, die den Täter zu der Tat ver­an­lass­te. Doch die Opfer waren kei­ne Aus­län­der. Gök­han Gül­te­kin, Sedat Gür­büz, Said Nesar Has­h­e­mi, Mer­ce­des Kier­pacz, Ham­za Kur­to­vić, Vili Vio­rel Păun, Fatih Sara­çoğlu, Fer­hat Unvar und Kaloy­an Vel­kov waren Hanau­er Bürger*innen, die in Hanau gebo­ren sind, leb­ten, arbei­te­ten, Fami­lie hat­ten. Unter den Opfern befan­den sich drei Men­schen, die der Roma Min­der­heit angehörten.

Nach den Anschlä­gen in Mün­chen und Hal­le, dem Mord an Wal­ter Lüb­cke sowie den NSU-Mor­den reiht sich Hanau in eine Serie ras­sis­ti­scher und rech­ter Anschlä­ge. Rech­ter Ter­ror keimt in einem poli­ti­schen Kli­ma, in dem ras­sis­ti­sche Het­ze und Schuld­zu­wei­sun­gen längst in der soge­nann­ten Mit­te der Gesell­schaft und den Par­la­men­ten ange­kom­men sind. Ras­sis­ti­sche Tat­mo­ti­ve wer­den nicht als sol­che aner­kannt, ver­harm­lost und zu Ein­zel­fäl­len von geis­tig ver­wirr­ten Tätern herabgespielt.

Betrof­fe­ne und Über­le­ben­de von rech­ter Gewalt und Ange­hö­ri­ge der Opfer wei­sen seit Jah­ren auf die Kon­ti­nui­tät und aktu­el­le Bedro­hung durch rech­te Gewalt hin. Doch oft­mals wird ihnen kein Gehör geschenkt oder sie wer­den sogar von Betrof­fe­nen zu Tat­ver­däch­ti­gen ver­kehrt. So war­te­ten Ange­hö­ri­ge von Mer­ce­des Kier­pacz in der Tat­nacht stun­den­lang vor dem zwei­ten Tat­ort der Are­na Bar in Hanau Kes­sel­stadt, um Infor­ma­tio­nen über den Ver­bleib ihrer Toch­ter und Schwes­ter zu bekom­men. Als die Fami­lie sich wegen der Käl­te ins Auto zurück­zog, wur­de sie gegen 2.00 Uhr in der Nacht von einer Son­der­ein­heit bru­tal kon­trol­liert. Mit auf sie gerich­te­ten Schuss­waf­fen, wur­den die Ange­hö­ri­gen auf­ge­for­dert mit erho­be­nen Hän­den aus­zu­stei­gen. Erst nach meh­re­ren Hin­wei­sen des Vaters dar­auf, dass sie Ange­hö­ri­ge von Mer­ce­des sind, wur­de die Kon­trol­le mit den Wor­ten „Fal­scher Alarm!“ beendet.

3 Jah­re nach dem Anschlag blei­ben vie­le Fra­gen der Hin­ter­blie­be­nen trotz des ein­be­ru­fe­nen Unter­su­chungs­aus­schus­ses unbeantwortet.

Arti­kel 1 Absatz 1 des Grund­ge­setz­tes besagt, ‘die Wür­de des Men­schen ist unan­tast­bar. Sie zu ach­ten und zu schüt­zen ist Ver­pflich­tung aller staat­li­chen Gewalt.‘ Der Kampf gegen Ras­sis­mus, Anti­zi­ga­nis­mus und Anti­se­mi­tis­mus ist nicht die Auf­ga­be von Min­der­hei­ten, son­dern eine gesamt­ge­sell­schaft­li­che.“, betont Rinal­do Strauß, stell­ver­tre­ten­der Geschäfts­füh­rer des Hes­si­schen Lan­des­ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma. „Ras­sis­mus in sei­nen unter­schied­li­chen Aus­prä­gun­gen zeigt sich in der struk­tu­rel­len Gewalt, die Betrof­fe­ne erfah­ren. Sie rei­chen von soge­nann­ten Mikro-Aggres­sio­nen zu kör­per­li­cher Gewalt und im schlimms­ten Fal­le bis zu Mord. Dies hat der Anschlag in Hanau vor drei Jah­ren gezeigt.“

Hes­sen­weit sind vie­le dezen­tra­le Aktio­nen und Demons­tra­tio­nen anläss­lich des drit­ten Jah­res­ta­ges geplant. Gemein­sam mit der Stadt Darm­stadt und vie­len wei­te­ren zivil­ge­sell­schaft­li­chen Akteur*innen betei­ligt sich der Hes­si­sche Lan­des­ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma am Vor­abend den 18.02.2023 um 19.00 Uhr an der Kund­ge­bung am Karo­li­nen­platz in Darmstadt.

Workshop und Vortrag an Ludwig-Erhard-Berufsschule in Franfurt

Am 07. und 09. Febru­ar war der Hes­si­sche Lan­des­ver­band im Rah­men einer The­men­wo­che zur Auf­klä­rung über Ras­sis­mus mit gleich zwei Ver­an­stal­tun­gen an der Lud­wig-Erhard-Schu­le in Frank­furt ver­tre­ten.

Im Rah­men des Work­shops “All­tags­dis­kri­mi­nie­rung” am 07. Febru­ar beschäf­tig­te sich die Berufs­schul­klas­se einen gan­zen Tag mit der Dis­kri­mi­nie­rungs­form des Anti­zi­ga­nis­mus. In klei­nen spie­le­ri­schen Ein­hei­ten, Grup­pen­ar­bei­ten, Film­ma­te­ri­al und anschlie­ßen­dem Aus­tausch näher­ten sich die Schüler*innen dem Phä­no­men an und erprob­ten abschlie­ßend Hand­lungs­mög­llich­kei­ten gegen Antiziganismus.

Am 09. Febru­ar wur­de anhand des Vor­trags “Wie ‘Zigeu­ner­bil­der’ einen Völ­ker­mord mög­lich mach­ten” ein his­to­ri­scher Über­blick über Anti­zi­ga­nis­mus bis hin zum NS-Völ­ker­mord an ca. 500.000 Sin­ti und Roma gege­ben. Anschlie­ßend konn­ten die Schüler*innen über den Film “All­tags­dis­kri­mi­nie­rung” die Per­spek­ti­ven von Sin­ti und Roma heu­te ken­nen­ler­nen. Dar­aus ent­stand ein inter­es­san­ter Aus­tausch. Wir bedan­ken uns bei der Lud­wig-Erhard-Schu­le für die Ein­la­dung und bei den Schüler*innen und Lehr­kräf­ten für das rege Interesse. 

Hessischer Landesverband Deutscher Sinti und Roma bei Gedenkveranstaltung zum 27. Januar des Hessischen Landeswohlfahrtverband

Die Prä­si­den­tin des Hes­si­sche Land­tags, der Hes­si­sche Minis­ter­prä­si­dent sowie die Lan­des­di­rek­to­rin des Lan­des­wohl­fahrt­ver­bands Hes­sen haben anläss­lich des inter­na­tio­na­len Gedenk­ta­ges an die Opfer des Natio­nal­so­zia­lis­mus zu einer Gedenk­ver­an­stal­tung im Stän­de­haus Kas­sel gela­den.

Die Direk­to­rin des Lan­des­wohl­fahrt­ve­bands Susan­ne Sel­bert eröff­ne­te die Ver­an­stal­tung und begrüß­te die Anwe­sen­den, unter ihnen Fati­ma Stieb vom Hes­si­schen Lan­des­ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma. Anschlie­ßend spra­chen der Minis­ter­prä­si­dent Boris Rhein und Sebas­ti­an Schö­ne­mann, der stell­ver­tre­ten­de Lei­ter der Gedenk­stät­te Hada­mar. Er beleuch­te­te in einen Vor­trag die Geschich­te der Ein­rich­tung im mit­tel­hes­si­schen Hada­mar, in der zur Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus alte und kran­ke Men­schen, sowie Men­schen mit psy­chi­schen Lei­den ermor­det wur­den. Eines der Opfer war die Groß­mutter von Gabrie­le Lüb­ke. Die­se las aus dem Buch ihrer Gruß­mutter Rosa Schil­lings “Ich bin ohne Sin­nen gestor­ben” vor. Das Abschluss­wort hielt die Prä­si­den­tin des Hes­si­schen Land­tags Astrid Wallmann. 

Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar in Groß-Gerau

Am 27. Janu­ar, dem inter­na­tio­na­len Tag des Geden­ken an die Opfer des Natio­nal­so­zia­lis­mus war der Hes­si­sche Lan­des­ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma von dem DGB Orts- und Kreis­ver­band Groß-Gerau zur jähr­li­chen Gedenk­ver­an­stal­tung ein­ge­la­den wor­den.
Gemein­sam mit der Ver­ei­ni­gung der Ver­folg­ten des Nazi­re­gimes — Bund der Anti­fa­schis­tin­nen und Anti­fa­schis­ten, dem För­der­ver­ein jüdi­sche Geschich­te und Kul­tur sowie dem Evan­ge­li­schen Deka­nat Groß-Gerau-Rüs­sels­heim orga­ni­siert der DGB Groß-Gerau seit vie­len Jah­ren das Geden­ken und lässt ver­schie­de­ne Selbst­or­ga­ni­sa­tio­nen und Betrof­fe­nen­ver­bän­de zu Wort kom­men. In die­sem Jahr lag der Fokus auf der Ver­fol­gung und dem Völ­ker­mord an den Sin­ti und Roma.

In der Abend­däm­me­rung hielt der stell­ver­tre­ten­de Geschäfts­füh­rer Rinal­do Strauß die Gedenk­re­de für den Hes­si­schen Lan­des­ver­band und the­ma­ti­sier­te ein­drück­lich die jahr­hun­der­te­lan­ge Ver­fol­gung von Sin­ti seit ihrer Ankunft im deutsch­spra­chi­gen Raum vor über 600 Jah­ren, die schließ­lich im Völ­ker­mord ihren trau­ri­gen Höhe­punkt fand. Wei­te­re Gruß­wor­te hiel­ten Ver­tre­ter des DGB Orts- und Kreis­ver­bands Groß-Gerau und des Evan­ge­li­schen Deka­nats. Trotz des kal­ten Wet­ters und der her­ein­bre­chen­den Dun­kel­heit waren cir­ca 50 Per­so­nen zur Gedenk­stun­de gekommen. 

Ausstellungseröffnung von “Der Weg der Sinti und Roma” in der Frankfurter University of Applied Sciences

Am Tag des Geden­kens an die Opfer des Natio­nal­so­zia­lis­mus eröff­ne­te der Hes­si­sche Lan­des­ver­band die mobi­le Aus­stel­lung “Der Weg der Sin­ti und Roma” an der Uni­ver­si­ty of App­lied Sci­en­ces in Frank­furt am Main.
Bereits im Som­mer letz­ten Jah­res hat­te sich eine enga­gier­te Stu­die­ren­den­grup­pe um die Dozen­tin Kat­ja von Auer beim Hes­si­schen Lan­des­ver­band gemel­det. Die Stu­die­ren­den bemän­gel­ten, wie wenig sie über den Völ­ker­mord an den Sin­ti und Roma wuss­ten und woll­ten sich über ihren Semi­nar­kon­text hin­aus wei­ter mit dem The­ma Anti­zi­ga­nis­mus beschäf­ti­gen. So ent­stand die Idee, die mobi­le Aus­stel­lung des Lan­des­ver­ban­des an die Uni­ver­si­ty of App­lied Sci­en­ces zu holen und dort für die Öffent­lich­keit auszustellen.

Mit Gruß­wor­ten von Kat­ja von Auer, sowie der Deka­nin des Fach­be­reichs Sozia­le Arbeit und Gesund­heit Prof. Dr. Bar­ba­ra Klein und Herrn Rinal­do Strauß vom Hes­si­schen Lan­des­ver­band wur­den die rund 45 Stu­die­ren­den und Inter­es­sier­ten im Foy­er der Uni­ver­si­tät begrüßt und die Aus­stel­lung fei­er­lich eröff­net. Im Anschluss führ­te Ali­ce Reitz vom Hes­si­schen Lan­des­ver­band in einer halb­stün­di­gen Über­blicks­füh­rung in die Inhal­te der Aus­stel­lung ein und the­ma­ti­sier­te die his­to­ri­sche Dimen­si­on des Anti­zi­ga­nis­mus bis hin zum Völ­ker­mord sowie die fort­ge­setz­te Dis­kri­mi­nie­rung nach 1945. Die Anwe­sen­den tausch­ten sich rege über die Inhal­te aus und nut­zen die Audio­gui­des zur Aus­stel­lung, um ihr Wis­sen wei­ter zu ver­tie­fen.

Die Aus­stel­lung ist noch bis Frei­tag den 03. Febru­ar im Foy­er des Gebäu­des 4 zu sehen.