Die für Sonntag 15. März geplante Gedenkveranstaltung am Denkzeichen Güterbahnhof in Darmstadt muss leider entfallen. Der Landesverband und die Wissenschaftsstadt Darmstadt bitten hierfür um Verständnis.
Kategorie: Allgemein
Ausstellung “Hornhaut auf der Seele” in Groß Gerau
Am 12. März eröffnete der Landesverband seine Ausstellung “Hornhaut auf der Seele” im Landratsamt Groß Gerau. Der Autor der Ausstellung Dr. Udo Engbring-Romang führte in die Ausstellung ein.
Die Ausstellung zeigt schwerpunktmäßig die Verfolgung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus in Hessen. Hierbei kommen insbesondere auch Überlebende zu Wort und ihre Einzelschicksale werden gezeigt. Die Ausstellung bettet die Geschehnisse des Nationalsozialismus historisch ein. So findet sich ein Abschnitt zu der Entwicklung von “Zigeunerbildern” und der Geschichte des Antiziganismus in Europa und ein weiterer Abschnitt informiert über die Nachkriegszeit. Diese war in den ersten Jahrzehnten geprägt von fehlender Anerkennung und Entschädigung, dies änderte sich erst durch den Druck der Bürgerrechtsbewegung in den 1980er Jahren. Der rassistische Völkermord an Sinti und Roma wurde erst 1982 offiziell anerkannt.
Gedenken an die März-Deportationen 1943 in Wiesbaden
Am 8. März gedachte Adam Strauß als Vertreter des Landesverbandes zusammen mit Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und VertreterInnen der Stadtöffentlichkeit der Deportation von 119 Wiesbadener Sinti nach Auschwitz. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung durch Jerome Weiß und Sunny Franz. “Das Wiesbadener Mahnmal, vor dem wir heute stehen, war 1992 bundesweit das erste Mahnmal, das der Verfolgung und Ermordung unserer Menschen gewidmet wurde”, so Adam Strauß in seiner Rede.
Treffen mit Ministerpräsident Volker Bouffier zum Anschlag in Hanau
Am 5. März, einen Tag nach der zentralen Trauerfeier in Hanau, lud Ministerpräsident Volker Bouffier VertreterInnen der Hanauer Religionsgemeinschaften, VertreterInnen des Ausländerbeirat und Minderheitenselbstorganisationen nach Wiesbaden ein. Rinaldo Strauß nahm als Vertreter des Landesverbandes an dem Treffen teil. Gemeinsam wurde über Unterstützungsmöglichkeiten für die Hinterbliebenen, Verletzten und Organisationen diskutiert. Die Hessenschau und HR4 berichteten.
Gedenken an den schrecklichen Terroranschlag in Hanau
Am 19. Februar wurden Ferhat Unvar, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kalojan Velkov, Vili Viorel Păun, Said Nesar Hashemi und Fatih Saraçoğlu aus dem Leben gerissen. Viele weitere wurden bei dem rassistischen Terroranschlag von Hanau verletzt. Unter den Ermordeten befanden sich auch drei Roma.
Der Landesverband trauert mit den Familien und Freunden der Ermordeten und wünscht den Verletzten eine baldige und vollständige Genesung ihrer körperlichen und seelischen Wunden.
Adam Strauß am zweiten Anschlagsort Gedenkveranstaltung in Darmstadt am 20. Februar Adam Strauß bei der Gedenkveranstaltung in Hanau am 20. Februar
Vorträge des Landesverbandes im Februar
Im Februar 2020 hielt Rinaldo Strauß, stellvertretender Geschäftsführer des Landesverbandes, zwei Vorträge. Am 5. Februar sprach er auf Einladung des AStA der Uni Frankfurt a. M. zu dem Thema “Die zweite Schuld – zur Kontinuität des Antiziganismus nach dem Nationalsozialismus” und am 11. Februar war er in Rodheim v.d.H. auf Einladung der Gruppe “Männer am Kamin” mit dem Thema “Wie Zigeunerbilder und Vorurteile einen Völkermord möglich machen können”.
Antiziganismus — Herausforderung für Schule und Gemeinde
Fachtag des Hessischen Landesverbandes und der evangelischen Kirche
In Zusammenarbeit mit der Diakonie Hessen, dem Religionspädagogischen Institut der EKKW und EKHN sowie dem Zentrum für gesellschaftliche Verantwortung der EKHN veranstaltete der Landesverband einen Fachtag zum Thema Antiziganismus in Marburg. Begleitet wurde der Fachtag mit der Ausstellung des Landesverbandes „Der Weg der Sinti und Roma“.
Die Ausstellung “Der Weg der Sinti und Roma” Mirko Meyerding Handreichung für Lehrkräfte
Workshops zum Thema „Alltagsdiskriminierung“
Im Januar 2020 führte Malte Clausen, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Hessischen Landesverband Deutscher Sinti und Roma, zwei Workshops zum Thema „Alltagsdiskriminierung und Antiziganismus“ durch.
Gedenken anlässlich der Befreiung von Auschwitz vor 75 Jahren
Der Landesverband gedenkt der Befreiung von Auschwitz vor 75 Jahren. Aus diesem Anlass nahm Adam Strauß als Vertreter des Landesverbandes an der zentralen Gedenkfeierlichkeit des Hessischen Landtages und anschließend an der Eröffnung der Ausstellung des Förderverein Roma in Frankfurt teil.
Staatssekretär Bußer und Adam Strauß
im Hessischen LandtagAdam Strauß in Frankfurt
Romano Strauß, Mitarbeiter des Landesverband, gedachte den deportierten Sinti in Cölbe. Unter den Befreiten befand sich auch sein Vater.
Romano Strauß, Mitarbeiter des Landesverbandes
Frankfurter Fachtag zu Sozialer Arbeit
Am 21. November 2019 fand an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) der Fachtag „Antiziganismus in der Sozialen Arbeit“ statt. Der Landesverband hat den Fachtag in Kooperation mit den ProfessorInnen Kathrin Schrader und Christian Kolbe von der Frankfurt UAS sowie dem Förderverein Roma organisiert, um eine Reflektion von Berufstätigen und Studierenden der Sozialen Arbeit im Bezug auf antiziganistische Diskriminierungsmuster zu ermöglichen.
Zur Eröffnung des Fachtages begrüßte der Vizepräsident der Frankfurt UAS Prof. René Thiele die Anwesenden, für den Landesverband hielt Rinaldo Strauß das Grußwort. Im Auftaktvortrag ging Dr. Markus End, Vorsitzender der Gesellschaft für Antiziganismusforschung, auf die Gegenwart des Antiziganismus in Deutschland ein und betonte die Notwendigkeit für SozialarbeiterInnen, ihre eigene Rolle und ihre eigenen Vorurteile kritisch zu reflektieren, auch vor dem Hintergrund der Geschichte der Sozialen Arbeit. Kenan Emini vom Roma Center Göttingen schilderte anschließend eindrücklich die oft prekäre rechtliche Situation von geflüchteten Roma und die häufig katastrophalen Lebensumstände der Betroffenen. Abschließend berichteten Christine Bast und Jovica Arvanitelli vom Landesverband der deutschen Sinti und Roma Baden-Württemberg von ihrer beruflichen Praxis zu Antiziganismus im Bildungsbereich und über die Herausforderungen, die ihnen von kommunaler Seite gestellt werden.
Nach den Vorträgen am Vormittag fanden am Nachmittag zweistündige Workshops mit den ReferentInnen statt. In diesen konnten die Teilnehmenden einen vertiefenden Einblick in die Thematik erhalten und in den Austausch gehen. Zum Abschluss des Fachtages gab es eine Podiumsdiskussion mit allen ReferentInnen, die vom Sozialarbeiter und Bürgerrechtler Silas Kropf moderiert wurde.
Der Fachtag war in unseren Augen ein weiterer wichtiger Schritt für eine Sensibilisierung für das Thema Antiziganismus in unserer Gesellschaft.